Kritik an Preispolitik
Berglandmilch senkt ab 1. März den Milchpreis

Bei einem Milchpreis von rund 0,40 Cent entspricht das einer Senkung von 3,5 Prozent.  | Foto: Pixabay/Couleur
  • Bei einem Milchpreis von rund 0,40 Cent entspricht das einer Senkung von 3,5 Prozent.
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  • hochgeladen von Laura Sternagel

TIROL. Die größte Molkerei Österreichs, Berglandmilch, zu der auch die Tirol Milch gehört, senkt mit dem heutigen 1. März den Bauernmilchpreis um netto 1,4 Cent pro Kilogramm. Die rasche Weitergabe von leicht negativen Markt- und Preisentwicklungen steht in der Kritik.

Die Coronakrise hat auch die Milchbranche fest im Griff. Österreichs größte Molkerei senkt mit 1. März den Milchpreis um ganze 3,5 Prozent. Eine Entscheidung, die für LK-Präsident Josef Hechenberger nicht leicht nachvollziehbar ist. Denn auch wenn der Wegfall von Gastronomie und Tourismus sowie ein leicht schwächelnder Deutscher Markt einen negativen Einfluss haben, sei die Preisentwicklung in den letzten Monaten konstant gewesen, ein Ausblick zeige sogar aufsteigende Tendenzen.
„Ich weiß, dass die Molkereien betriebswirtschaftlich agieren müssen und oft harte Verhandlungen mit den Handelsketten zu führen haben. Was mir allerdings sauer aufstößt ist, dass der Handel auch in schwierigen Zeiten keine Rücksicht auf uns Produzenten nimmt und die Verarbeiter negative Preisentwicklungen gleich an unsere zuliefernden bäuerlichen Betriebe weitergeben. Bei Aufwärtstrends dauert es immer länger, bis diese bei den Milchbauern ankommen.“


Bereits ein Cent hat gravierende Auswirkungen

Hechenberger fordert die Unternehmensführungen zu mehr Rücksicht auf: „Handel wie Verarbeiter müssen endlich einmal umdenken. Wenn die bäuerlichen Zulieferer aufgrund schlechter Preise zum Aufhören gezwungen werden, weil sich die Produktion einfach nicht mehr rechnet, ist es mit regionalen Milchprodukten vorbei. Deshalb fordere ich künftig mehr Rücksichtnahme auf die Situation der Betriebe; immer mehr Auflagen ohne faire Preise – das spielt sich nicht. Anders als in den Regalen hat ein Cent mehr oder weniger bereits gravierenden Auswirkungen für unsere Betriebe!“

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