2018 wird das Jahr der "Schlüsselprojekte"
Es geht ums liebe Geld: Stadt Tulln präsentiert Voranschlag für neues Jahr.
TULLN. Auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung des Tullner Gemeinderates am Mittwoch, 6. Dezember, steht der Beschluss des Voranschlages 2018 ganz oben. Die Stadtgemeinde hat ihr Budget bereits vorab, am Freitag, präsentiert.
"2010 hatten wir massive Probleme, aber in den nächsten Jahren haben wir eine durchaus positive Finanzspitze. Das heißt, dass die Handlungsfähigkeit der Stadt für Zukunftsprojekte jetzt da ist", kommentiert Bürgermeister Peter Eisenschenk und denkt an sieben schwere Jahre zurück.
Nicht weniger als zwei Millionen Euro sind im nächsten Jahr etwa für den Straßenbau, für die Straßenbeleuchtung sowie für Radwege vorgesehen. Hier werden vor allem jene Straßen bevorzugt, wo Synergieeffekte mit Einbautenträgern im Zuge von Sanierungen der Leitungen von Kanal, Wasser, Gas oder Strom zu erzielen sind.
Große Projekte im Jahr 2018
Auf der Agenda der Stadt stehen für das Jahr 2018 einige Schlüsselprojekte: "Wir werden grünes Licht für zwei neue Kindergärten geben, einer in Neuaigen und einer am Zeiselweg", verkündet Eisenschenk. Auch die Sanierung des Florahofsaales in Langenlebarn will der Gemeinderat in Kürze beschließen.
Obendrein gehen Modernisierung und Umgestaltung des Bahnhofes Tulln voran. Die Gemeinde leistet dazu ihren Beitrag im Zuge der Neugestaltung des Vorplatzes sowie für die jährliche Betreuung der Liftanlagen. Zudem wird bei der Park&Ride-Anlage der Kfz-Verkehr vom Radverkehr getrennt sowie eine versperrbare Radabstellanlage errichtet. Die „Kiss&Ride“-Zone sowie die Taxistandplätze werden in das Untergeschoß verlegt, sodass ein direkter Einstiegspunkt zu den Bahnsteigen geschaffen wird. Außerdem werden die Beleuchtungsanlage sowie die Videoüberwachung verbessert. In der Gunthergasse wird außerdem eine überdachte Bike&Ride Anlage errichtet und der noch fehlende Lärmschutz schrittweise ergänzt.
Gartensommer: GREEN ART 2018
"Ganz massiv vertreten im Budget ist der Gartensommer", leitet der Bürgermeister ein weiteres Vorhaben ein. Von Mai bis September 2018 wird die ganze Stadt unter dem Titel „GREEN ART in Tulln – eine Stadt wächst über sich hinaus“ zu einer Gesamtattraktion. Erwartet werden 30.000 Besucher aus dem In- und Ausland. Nun stehen auch die Akzente der zentralen Ausstellung „#TullnART – Garten der Künstler. Zur neuen Natur in der Kunst“ im Atrium des Rathauses fest – dabei werden außergewöhnlichen Interpretationen von bekannten KünstlerInnen zu den Themenbereichen Natur, Garten und Wildnis zu sehen sein. Darüber hinaus bietet die Ausstellung ein besonderes Highlight: Die Thesen des renommierten Wissenschaftlers Franz Josef Radermacher darüber, was zu tun ist, damit die Welt bis zum 2050 nicht kollabiert, erhalten einen eigenen Ausstellungsbereich.
Langsamer Wachsen
Ein besonderes Augenmerk legt die Stadt darauf, langsamer zu wachsen. "Wir werden ja komplett überlaufen. Wenn wir alle Grundstücke freigeben würden, hätten wir die 20.000 Einwohner ruckzuck beisammen", sagt Finanzstadtrat Harald Schinnerl. Damit die Stadtgemeinde das Bevölkerungswachstum noch besser steuern kann, werden Änderungen des örtlichen Raumordnungsprogrammes nur noch nach eingehender Prüfung der Auswirkungen auf die Infrastruktur vorgenommen. Zum anderen werden die Freigabebedingungen für Aufschließungszonen verschärft.
Dennoch wird gebaut: So sollen in der Staasdorfer Straße unter dem Namen "Komponistenviertel Nord" im kommenden Jahr in fünf Bauabschnitten neue Wohnungen entstehen.
Egon Schiele Jubiläumsjahr 2018
Das Egon Schiele Museum an der Donaulände wird im Jubiläumsjahr 2018 von der NÖ Museum Betriebs GmbH neu konzipiert und gestaltet – im Fokus wird die Person und Biografie Egon Schieles stehen. Die Stadtgemeinde Tulln leistet ihren Beitrag durch die bauliche, barrierefreie Adaptierung des Hauses sowie die Errichtung einer neuen Spiel- und Aufenthaltszone auf dem Vorplatz des Museums.
Virtuelles Museum – ab 2019
Das Vorzeigeprojekt „Virtuelles Heimatmuseum“, das spätestens 2019 der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, nimmt immer konkretere Formen an: Die Beauftragung der Programmierung der Website, der App sowie vieler anderer wichtiger Details steht im Gemeinderat auf der Tagesordnung.
Donaubühne und Danubium: Landesförderung fortgesetzt
Die Donaubühne sowie das Kabarettprogramm im Danubium sind ein unverzichtbarer Teil des Tullner Lebens. Mit dem Land NÖ konnte erneut ein äußerst erfolgreicher Subventionsvertrag mit jährlich 160.000 Euro verhandelt werden, welcher nun dem Gemeinderat vorliegt.
Umstieg auf Fixzinskredite
Nach langem Abwägen ergreift die Stadtgemeinde Tulln die Möglichkeiten der aktuellen Niedrigzinsphase. Die Schulden, die die Stadt zukünftigen Generationen überlassen muss, sollen nur geringe Zinslasten verursachen. Deshalb werden nun eine größere Anzahl längerfristiger Darlehen in sehr günstige Fixzinskredite umgewandelt. "Kurzfristig ist das ein finanzieller Mehraufwand, mittelfristig werden sich die Schienen schneiden, aber langfristig wird es günstiger", prognostiziert Finanzstadtrat Harald Schninnerl.
Zur Sache:
Der Budgetrahmen für das Jahr 2018 sieht im ordentlichen Haushalt 45.843.900 Euro vor, im außerordentlichen Haushalt 13.745.200 Euro für 48 Projekte. Gesamt macht das 59.589.100 Euro. Der ordentliche Haushalt splittet sich unter anderem auf Folgendes auf:
- Kindergärten: 1,44 Mio. Euro
- Schulen: 1,77 Mio. Euro (Einnahmen berücksichtigt)
- Feuerwehrwesen: 412.000 Euro (mit erhöhter Unterstützung FF Tulln für 140-Jahr-Jubiläum)
- Vereinsförderung
- Volkshochschule, Stadtbücherei, Musikschule
- Wiederaufforstungen nach Eschentriebsterben
- Projekt „Gesunde Jugend“
- Tullner Zukunftsforum
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