Jahr 2020
AMS Tulln zieht Arbeitsmarktbilanz 2020 - Corona-Krise treibt Arbeitslosigkeit nach oben

Foto: Archiv

Noch im Dezember 2019 prognostizierte das Forschungsinstitut Synthesis im Auftrag des AMS für das Jahr 2020 für Österreich ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent und eine Arbeitslosenquote für Niederösterreich von 7,6 Prozent .

Zu diesem Zeitpunkt ahnte Niemand, dass die Corona-Pandemie den Arbeitsmarkt schlagartig verändern wird: Aktuellen Prognosen zufolge, schrumpft die Wirtschaft in diesem Jahr um 9%, die Arbeitslosenquote wird laut Synthesis in Österreich auf 10 Prozent ansteigen.
Die für diese Arbeitsmarktbilanz bis Ende Dezember 2020 hochgerechneten Daten zeigen, dass der niederösterreichische Arbeitsmarkt 2020 weniger stark von der Corona-Pandemie betroffen ist als andere Bundesländer. So verzeichnen wir in Niederösterreich mit einem Plus von voraussichtlich 29,7 Prozent den niedrigsten Zuwachs an Jobsuchenden. Darüber hinaus werden bis Jahresende etwa 88.500 beim AMS NÖ gemeldete Personen wieder einen Arbeitsplatz finden und damit knapp 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen läuft die Jobvermittlung des AMS in Niederösterreich auf Hochtouren.

AMS-Tulln-Chef Hans Schultheis blickt auf ein mehr als arbeitsreiches Jahr zurück: Mitte März stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk rasant an, zugleich ging das Angebot an freien Stellen deutlich zurück. Im AMS Tulln sind nun seit mehreren Monaten persönliche Gespräche mit Jobsuchenden die Ausnahme.

„Wir haben unsere Services auf das Telefon, eMail, Internetanwendungen und das eAMS-Konto umgelegt. Dieser Umstand macht die Job-Vermittlung nicht leichter. Zugleich mussten wir dringend die Unternehmen mit der Kurzarbeitsbeihilfe unterstützen“,

blickt Hans Schultheis auf eine sehr intensive Zeit zurück.

Rasch neu vermitteln

Damit die Suche nach einem neuen Job nicht länger dauert als notwendig und um die Langzeitarbeitslosigkeit einzudämmen, ist es zentrale Aufgabe der Berater des AMS NÖ, Kunden rasch auf einen neuen Arbeitsplatz zu vermitteln. Das Team des AMS Tulln hatte bereits mit April die Vermittlungsaktivitäten wieder hochgefahren.

„Bis Jahresende werden voraussichtlich 4.860 Jobsuchende im Bezirk Tulln ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beendet haben. Das ergibt gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 10,8 Prozent oder 480 Personen“,

prognostiziert AMS-Tulln-Geschäftsstellenleiter Schultheis.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich seit März deutlich verringert: Im Bezirk Tulln werden dem AMS bis Ende 2020 voraussichtlich 3.400 freie Stellen gemeldet, das bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um -13,3 Prozent .
Trotz der gebremsten Arbeitskräftenachfrage und den erschwerten Rahmenbedingungen im Zuge der Pandemie werden im Gesamtjahr 2020 voraussichtlich 2.500 freie Stellen im Arbeitsmarktbezirk Tulln besetzt.

„Während wir im vergangenen Jahr niederösterreichweit den niedrigsten Bestand an arbeitslosen Personen seit sechs Jahren verzeichnen konnten, waren wir 2020 mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit quer durch alle Branchen und Berufsgruppen konfrontiert. Betroffen von Jobverlust waren Personen aller Altersgruppen, Jugendliche wie Ältere und Frauen ebenso wie Männer“,

analysiert der Leiter der AMS-Geschäftsstelle in Tulln.

Im Jahresdurchschnitt 2020 werden voraussichtlich 3.300 Personen arbeitslos sein - gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs um 34,8 Prozent . Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe bis 25 Jahre steigt 2020 im Vorjahresvergleich voraussichtlich um 31,8 Prozent , bei der Generation 50 Plus liegt die Zunahme bei voraussichtlich 26,8 Prozent . Durchschnittlich 1.540 jobsuchende Frauen werden mit einer Zunahme von +36,6 Prozent stärker betroffen sein, als jahresdurchschnittlich 1.769 Männer mit +33,3 Prozent. Mit voraussichtlich 44.000 unselbständig Beschäftigten kommt es gegenüber dem Rekordjahr 2019 zu einer Verringerung um -0,53 Prozent.

Herausforderung Langzeitarbeitslosigkeit

Hans Schultheis:

"Für den Bezirk Tulln erwarten wir zum Jahresende voraussichtlich um 22,1 Prozent mehr langzeitarbeitslose Menschen. Mit unserer Vermittlungsoffensive sorgen wir dafür, dass unserer Kundinnen und Kunden rasch wieder einen neuen Job finden. Wo ein rascher Einstieg ins Berufsleben nicht gelingt und um Betriebe bei der Suche nach Fachkräften zu unterstützen, helfen wir mit der Finanzierung von Qualifizierungsangeboten. "

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