Forderungen gesammelt
Equal pay day
Der Equal Pay Day ist jener Tag, an dem die Männer bereits so viel verdient haben wie die Frauen im gesamten Jahr.
BEZIRK TULLN (pa). Den Rest des Jahres arbeiten Frauen also statistisch gesehen gratis. In Niederösterreich ist das heuer der 20. Oktober 2020, sogar zwei Tage früher als im österreichweiten Durchschnitt. Demnach verdienen Frauen in Österreich für die gleiche Arbeit im Schnitt um 19,3 Prozent weniger als Männer.
Unter dem Motto „Frauen verdienen 100 Prozent“ luden die SPÖ-Bezirksfrauen unter ihrer Vorsitzenden Bundesrätin Doris Hahn zu einem Aktionstag in Tulln. Dabei wurden in einem eigens angefertigten Postkasten Forderungen an Frauenministerin Susanne Raab gesammelt. Denn
„die Bundesregierung kümmert sich nicht um die Sorgen der Frauen in diesem Land“,
so Hahn.
Frauen stehen in der Corona-Krise unter hohem Druck. Zusätzlich zur gesundheitlichen Gefährdung kommen Anforderungen beispielsweise bei der Pflege von Angehörigen oder bei der Kinderbetreuung, wenn einzelne Schulen oder Klassen schließen. Gerade für Alleinerzieherinnen ist diese Situation besonders schwierig.
„Wir müssen verhindern, dass Frauen aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden. Es braucht jetzt ein feministisches Konjunkturpaket, das Frauen unterstützt“, fordert die Bundesrätin.
Die SPÖ fordert einen KV-Mindestlohn von 1.700 Euro steuerfrei, verkürzte Vollzeit und Halbe/Halbe in der Familie, 50 Prozent der AMS-Mittel für Frauen und einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr.
Unterstützung bei ihrer Aktion erhielten die Bezirksfrauen unter anderem von Bezirksparteivorsitzendem Heimo Stopper. „Es ist wichtig, auf die Lohnungleichheit in Österreich aufmerksam zu machen und die Menschen dafür zu sensibilisieren. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – das müsste im Jahr 2020 eigentlich schon längst umgesetzt sein.“
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