Feste sicher feiern
Diesjährige Veranstaltungen sollen ohne gröbere Vorkommnisse ablaufen
Kaum noch eine Woche, dann starten im Bezirk die ersten Zelt- und Feuer-wehrfeste. Was dabei zu beachten ist, erklären Bezirkspolizeikommandantin Major Sonja Fiegl, Bezirks-feuerwehrkommandant Herbert Obermaißer und der Bezirkskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes, Michael Weissmann.
BEZIRKSBLATT: Gibt es im Vorfeld der geplanten Veranstaltungen präventive Möglichkeiten, um Unfällen, übermäßigem Alkoholkonsum usw. vorzubeugen?
Sonja Fiegl: „Für uns ist die Vernetzung im Vorfeld und auch während der Veranstaltungen wichtig. Gemeinsame Sicherheitsmaßnahmen müssen gesetzt werden. Jede Einsatzorganisation für sich soll proaktiv dazu beitragen, dass kleinere Krisen nicht eskalieren.“
Michael Weissmann: „Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Thematik der Prävention und die Absicherung gemäß dem Jugendschutzgesetz müssen bei geordnetem Ablauf passieren. Ebenso wie die Feuerwehr hat das Rote Kreuz in diesen Belangen eine große Vorbildfunktion und kann sich daher Zwischenfälle auf Festen, die in Zusammenhang mit übermäßigem Alkoholkonsum stehen, nicht erlauben.“
Herbert Obermaißer: „Seitens der Feuerwehren wird alles unternommen, um Situationen wie Komatrinken, Raufhandlungen und ähnliches zu verhindern.
In den letzten Jahren wurden immer mehr Sicherheitsdienste zur Beaufsichtigung eingesetzt.“
BEZIRKSBLATT: Wie wichtig ist in diesem Zusammenhang die Koordination der Zusammenarbeit von Rettung, Feuerwehr und Polizei?
Michael Weissmann: „Eine Zusammenarbeit unter den Blaulichtorganisationen in Bezug auf vorbeugende Maßnahmen ist unerlässlich und passiert aktuell. So werden Veranstaltungen gegenseitig bekanntgegeben und es wird versucht, bereits in der Planungsphase die Überlegungen zur Sicherheit der Gäste einfließen zu lassen.“
Sonja Fiegl: „Für die Polizei stehen bei Festen die Sicherheit der Menschen und der Jugendschutz, aber auch die Verkehrssicherheit nach Festbesuchen im Vordergrund. Daher sind wir bemüht, im Dialog mit allen Beteiligten, Veranstaltern, Gemeinden und Gästen zu kooperieren. An alle, die unmittelbar bei den Festen mitwirken, aber auch an die Eltern geht unser Ersuchen, die Einsatzorganisationen dabei zu unterstützen, dass Feste ausschließlich der guten Unterhaltung und dem sozialen Miteinander dienen und dramatische Folgen wie Körperverletzungen, Unfälle oder schwerste Alkoholisierungen verhindert werden.“
BEZIRKSBLATT: Werden exakte Kontrollen durchgeführt, dass an Judgendliche unter 16 Jahren kein Alkohol ausgeschenkt wird?
Michael Weissmann: „Auf den Veranstaltungen des Roten Kreuzes wird sehr intensiv auf Kontrollen von Ausweisen und auf allfällige Konsum-Mengen der Besucher geachtet. Weiters nutzen unsere Bezirksstellen bei diesen Festen vermehrt die Unterstützung von professionellen Organisatoren sowie Ordnerdiensten.“
Herbert Obermaißer: „Das Bezirksfeuerwehrkommando Tulln hat wegen der aktuellen Diskussionen über Alkoholmissbrauch durch Jugendliche im Hinblick auf die bevorstehenden Feuerwehrfeste wieder alle Feuerwehren auf diese Problematik hingewiesen. Schließlich sollen die Feuerwehrfeste in kein unverdient schlechtes Licht gerückt werden – aufgrund der umfangreichen Jugendarbeit haben wir auch eine Vorbildfunktion zu erfüllen.“
BEZIRKSBLATT: Werden seitens der Polizei/der Einsatzkräfte Schwerpunktkontrollen durchgeführt werden?
Sonja Fiegl: „Ja, Schwerpunktkontrollen werden durchgeführt. Man kann damit rechnen, als Lenker oder Lenkerin eines Kraftfahrzeuges einer Kontrolle unterzogen zu werden. Auf Eltern, die ihre Kids von Festen abholen, nehmen wir natürlich Rücksicht, da wir dies begrüßen.“
BEZIRKSBLATT: Was empfehlen Sie den Gästen bei einem Feuerwehr- oder Zeltfest betreffend Verhalten gegenüber der Exekutive?
Sonja Fiegl: „Unsere Polizisten und Polizistinnen leisten sehr viel diplomatische Arbeit, um Eskalationen zu vermeiden. Aber es gibt klare Grenzen – und agressives, respektloses Verhalten gegenüber der Polizei zieht Konsequenzen nach sich.“
Interview: Karin Zeiler
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