Bezirk Tulln
Geht bei unseren Gastronomen bald das Licht aus?
Der teure Strom wirkt sich auf unsere Gastronomie aus. Ein Gasthaus kürzte nun sogar seine Öffnungszeiten.
BEZIRK. "Gott sei Dank bekommen wir noch genug Unterstützung von Stammgästen, Freunden, aber auch von ‚Fremden’ beziehungsweise neuen Gäste, darum haben wir noch keine finanziellen Probleme. Trotzdem müssen wir an die Zukunft denken und vorausschauen. Wir haben nachgedacht, was wir tun können. Darum haben wir uns dazu entschlossen, an den Nachmittagen von 14:30 bis 17:30 Uhr zu schließen, um die Kosten für Strom ein wenig einzudämmen", verrät Àgnes Ferka vom Lindenkeller in St. Andrä-Wördern. Regulär war hier Mittwoch bis Samstag jeweils von 11:00 bis 21:00 Uhr durchgehend geöffnet sowie Sonntag von 11:00 bis 15:00 Uhr.
Hohe Kosten treffen Gastro
Nach den Coronamaßnahmen bricht nun auch die Teuerungswelle über die Gastronomie herein. Die gestiegenen Strom- und Gaspreise zwingen die Betriebe daher teilweise entsprechende Maßnahmen zu treffen.
Josef Floh, von der Gastwirtschaft Floh, verrät:
"Auch bei uns haben sich die Energiekosten natürlich dramatisch erhöht. Wir versuchen durch einige kleine Maßnahmen den Energieverbrauch ein wenig zu reduzieren. Verschiedenste Geräte, Beleuchtungen, Kühlungen werden punktueller genutzt und nicht einfach aus Routine eingeschalten. Als Konsequenz setzen wir auf Sparmaßnahmen nach Möglichkeit. Ein Teil unserer Mitarbeiter wurde zudem mit E-Mobilen ausgestattet".
Sperren oder ähnliches sind hier im Betrieb zum Glück nicht notwendig. Davon können aber leider nicht alle sprechen.
"Die Inflation ist natürlich in allen Bereichen spürbar. Leider haben beziehungsweise werden einige Betriebe schließen, denn die Gäste sind teilweise zurückhaltend",
verrät der Gastronom Floh.
Verunsicherung bemerkbar
"Ein Rückgang bei den Mitgliederzahlen ist derzeit noch nicht erkennbar. Wahrnehmbar ist jedenfalls eine große Verunsicherung der Betriebe in Anbetracht der Energiepreise – vor allem dahingehend, was den Gästen an notwendigen Preissteigerungen zugemutet werden kann. Daher fürchten viele Betriebe ein Ausbleiben der Gäste, die auch selber von Preissteigerungen betroffen sind und naturgemäß sparen wollen, als Preissteigerungen mitzutragen", meint die Wirtschaftskammer NÖ, Bezirksstelle Tulln.
"Deutliche Nachfrage nach Arbeitskräften gibt es in der Gastronomie. Allein im Bezirk Tulln und den angrenzenden Regionen gibt es 453 offene Stellen. Diesen stehen im Bezirk 102 jobsuchende Service- und Küchenmitarbeiter gegenüber", erklärt AMS-Chef Hans Schultheis.
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