Neues aus der Stadtarchäologie
Grabungsfunde in der Bahnhofstraße Tulln

- Bei der Übergabe der historischen Funde: Claudia Kreitner (ARDIG – Archäologischer Dienst GmbH), Gottfried Artner (Geschäftsführer ARDIG), Christoph Helfer (Direktor Stadtmuseum Tulln), Stadtrat Franz Hebenstreit, Dipl.Bw. Elisabeth Lukas-Salzgeber, Bürgermeister Peter Eisenschenk und Christian Fegerl (ARDIG).
- Foto: Stadtgemeinde Tulln
- hochgeladen von Victoria Edlinger
Im Zuge eines Wohnbauprojekts in der Bahnhofstraße wurden neue archäologische Ausgrabungen gefunden
TULLN. Die Geschichte der Gartenstadt Tulln reicht über Jahrhunderte zurück, daher werden Baustellen mit größeren Erdbewegungen im Stadtkern immer archäologisch begleitet. Zuletzt wurden bei der Errichtung eines Wohnbauprojektes in der Bahnhofstraße etliche historisch interessante Objekte geborgen. Der Großteil der Funde wurde nun dem Stadtmuseum Tulln übergeben.
„Neue Grabungsfunde sind wie kleine Puzzlestücke, die das Bild unserer Stadtgeschichte ergänzen und mit weiteren Erkenntnissen anreichern. Es ist daher immer sehr spannend, wenn uns die ArchäologInnen nach ihrer Arbeit Bericht erstatten“,
so Bürgermeister Peter Eisenschenk.
Umfangreiches Fundmaterial in der Bahnhofstraße
Im Zuge der Errichtung eines Wohnbauprojekts der Familie Lukas-Loley in der Bahnhofstraße wurden etliche historische Artefakte entdeckt. Das Fundmaterial umfasst Gebäudefundamente und verschiedene Objekte aus Keramik, Eisen, Buntmetall und Glas sowie Baukeramik und Tierknochen mit unterschiedlichem Erhaltungszustand, die von der römischen Kaiserzeit bis in die Neuzeit reichen. Besonders erwähnenswert ist ein Henkeltopf aus dem 17. oder 18. Jahrhundert, der ein Hühnerei beinhaltete, sowie das Blatt einer Bart-Axt aus dem Mittelalter. Noch älter, vermutlich aus dem Frühmittelalter, ist ein Armreif aus Buntmetall. Ein sehr besonderer Fund ist außerdem ein aus Tierknochen gefertigter Schlittschuh, der zur Verwendung mit Riemen an die Schuhe gebunden wurde.
Neun Kartons voller Stadtgeschichte übergeben
Der Großteil der Objekte wurde von der Familie Lukas-Loley dem Stadtmuseum Tulln übergeben – insgesamt neun Kartons.
„Wir bedanken uns bei der Familie Lukas-Loley sehr herzlich für diese großzügige Überlassung. Die Funde bilden einen repräsentativen Querschnitt durch die Tullner Stadtgeschichte und werden im Museumsdepot für mögliche weitere wissenschaftliche Aufarbeitungen eingelagert“,
erklärt Franz Hebenstreit, Stadtrat für Museen, Tourismus und Freizeitbetriebe.
Workshop im Stadtmuseum am 20. August: Zeitreise in die Steinzeit
Im Rahmen des Tullner Aktivsommers bietet das Stadtmuseum Tulln ein Wissenschafts-Aktiv-Programm für Kinder an – am Sonntag, 20. August, tauchen die Kinder dabei in das steinzeitliche Leben ein: In einem zweistündigen Workshop können sie als steinzeitliche JägerInnen und SammlerInnen auf Spurensuche nach Original-Fundstücken gehen, eigenen Schmuck aus Naturmaterialien basteln und sich als KünstlerInnen mit Erdfarben versuchen. Am Nachmittag des 20. August bietet das Stadtmuseum zudem Führungen durch das Römermuseum (14 Uhr) und durch das ehemalige Reiterlager Comagenis (15.30 Uhr) an. Anmeldung zu Workshop und Führungen erforderlich unter Tel. 02272 / 690 189 oder info@stadtmuseum-tulln.at.
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