Greifenstein ist die Würstlbude wurscht: Jetzt klagt der Wirt
Gastronom wirft der Gemeinde "Ostblock-Planwirtschaft" vor und geht vor Gericht.
SANKT ANDRÄ-WÖRDERN. Das lässt er nicht auf sich sitzen: Johann Zeiner geht vor Gericht und klagt die Gemeinde, weil sie ihm seinen Würstelstand nicht aufstellen lassen wollen.
Und dabei hat er drei lange Jahre an der mobilen Imbissbude gebaut.
Artikel vom 18. April 2012
SANKT ANDRÄ-WÖRDERN/ GREIFENSTEIN. Zangen und Hämmer hängen penibel geordnet an den Wänden. Johann Zeiner ist gelernter Mechaniker, doch besitzt er die Konzessionen für das Gastgewerbe und betreibt sein Gasthaus beim Bahnhof in St. Andrä. Mit dem Werkzeug zangelt er seit über drei Jahren an einem bestimmten Objekt: „Alles habe ich selbst gemacht“, erzählt der 48-Jährige stolz und freut sich auch darüber, dass er die Genehmigung für die komplette Eigenkonstruktion seiner mobilen Imbissbude in Händen hält. Die Würstelbude sollte in Greifenstein unterhalb der Bahnstation zum Einsatz kommen. Getränke, Eis und Würstel wollte er Radfahrern und Badegästen anbieten.
Copa Cabana
Der Gemeindevorstand sprach sich dagegen aus, das gastronomische Auslangen sei gedeckt, heißt es seitens Bürgermeister Alfred Stachelberger (SPÖ), dessen Meinung auch Thomas Zeimke (FPÖ) vertritt. Man wolle keine zusätzliche Konkurrenzsituation herbeiführen, so Wolfgang Seidl (VP). Abwarten solle Zeiner, „vielleicht entsteht in den nächsten drei Jahren eine Copa Cabana am Donaualtarm“, witzelt Seidl. Ulrike Fischer von den Grünen sieht „nur den Standort nicht optimal gewählt, da dort schon jetzt sehr viel Tumult herrscht“.
Zeiner ortet reine Willkür, vor allem aber „Planwirtschaft“ und vergleicht die Zustände mit dem ehemaligen Ostblock.
Meinung
Eine Lösung zum Nachteil der Gäste!
Das Gegenteil der freien Marktwirtschaft ist die Planwirtschaft. Dabei geht man von der Annahme aus, dass der Staat am besten einschätzen kann, welche Produkte, Güter oder auch Dienstleistungen für seine Einwohnerinnen und Einwohner wichtig sind. So auch in jenem Fall des Gastronomen Johann Zeiner, der dem Gemeindevorstand von Sankt Andrä-Wördern Planwirtschaft vorwirft. Er wollte seinen Imbisswagen aufstellen, doch das gastronomische Auslangen sei ausgeschöpft.
Durchaus könnte man jedem Geschäftsmann zutrauen, dass dieser sich über den Standort Gedanken macht und auch die Kosten für etwaige Anschaffungen im Griff hat. Zusätzlich wird davon ausgegangen, dass sich dieser den Markt angesehen hat und auch die nötige Berechnung der Kundenfrequenz angestellt hat. Eine Konkurrenzsituation zu vermeiden mag zwar eine Lösung sein, jedoch in diesem Fall nicht unbedingt jene, die zugunsten der Badegäste und Radler ausfällt!
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