Herbergsuche für Asylwerber
Grafenwörth, Tulln und Sieghartskirchen zeigen, wie Integration funktioniert; Fels will nachziehen.
BEZIRK TULLN. "Die soziale Ader ist sicher vorhanden", sagt Robert Mayer, Hotelier in Greifenstein, der hier bald unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge aufnehmen wird. Wöchentlich kommen über 1.200 Asylwerber nach Österreich. Die Erstaufnahmezentren sind überfüllt, Zeltstädte keine Dauerlösung. 331 Flüchtlinge leben derzeit im Bezirk Tulln ("Zur Sache") – und es sollen noch mehr werden.
Heimat für Syrer
Wie die Bezirksblätter berichtet haben, wurden syrische Familien in Grafenwörth, Tulln und Sieghartskirchen aufgenommen – in Greifenstein gibt es seitens des Samariterbundes und dem Hotel "Brauner Bär" Bestrebungen, 40 Flüchtlinge aufzunehmen. Im ÖJAB-Haus unter Marianne Haider werden aktuell 63 Personen betreut.
Pädagogische Unterstützung
Die Aufnahme weiterer Personen goutieren auch die Kommunalpolitiker – mit Ausnahme der FPÖ. Ralph Ebhart, Landesgeschäftsführer Samariterbund NÖ: "Hier ist definitiv die Rede von unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen, die pädagogisch unterstützt werden müssen." Wie schnell dies jedoch abgewickelt werden kann, das hängt noch von diversen Genehmigungen ab. In Fels am Wagram unter Ortschef Christian Bauer will man dem Vorbild Grafenwörth nacheifern: "Derzeit sind wir auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten." So auch in Zwentendorf, wo NEOS-Mann Bernd Pinzer einen entsprechenden Impuls setzte: "Jetzt wird langsam jedem bewusst, dass wir proaktiv agieren müssen."
Zur Sache:
75 Asylwerber leben im Bezirk, wobei die Bezirksquote nur zu 23 Prozent erfüllt wird. 256 Personen müssten hier noch aufgenommen werden – und zwar in 15 von 21 Gemeinden, wie in Tulbing, Atzenbrugg, Absdorf, Königsbrunn, Kirchberg, Fels, Großriedenthal, Großweikersdorf, Zwentendorf, Sitzenberg-Reidling, Würmla, Langenrohr, Muckendorf-Wipfing und Zeiselmauer.
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