Großes Interesse
Infoabend zum Thema Erbrecht, Testament und Vorsorge

- Unter großem Interesse der lokalen Bevölkerung sprachen dabei Vergissmeinnicht-Mitarbeiter Christopher Paul sowie Notarkandidatin Nina Kurzbauer aus Tulln.
- Foto: Vergissmeinnicht
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Großes Interesse beim kostenlosen Infoabend über Erbrecht, Testament und Vorsorge
Tulln. Weniger als ein Drittel aller Menschen in Österreich über 40 Jahre haben mit einem Testament vorgesorgt, ein Wert der sich in den vergangenen zehn Jahren kaum verändert hat. Wie groß das Informationsdefizit in puncto Letzter Wille ist, unterstreicht das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag der Testamentsinitiative „Vergissmeinnicht“, wonach sich 50 Prozent der Bevölkerung als wenig bis gar nicht über das geltende Erbrecht informiert fühlen. Am 8. Mai lud die Initiative deshalb zusammen mit der Österreichischen Notariatskammer zu einem kostenlosen Infoabend, um über die Wichtigkeit der Nachlassregelung aufzuklären. Das Interesse aus der Bevölkerung an der Veranstaltung gemeinsam mit Notarkandidatin Mag. Nina Kurzbauer im Minoritenkloster in Tulln war groß.
Mit einem umfassenden und völlig kostenfreien Serviceangebot (u.a. Vergissmeinnicht Erbrechtsratgeber, digitaler Testamentsrechner, Online-Notarvideos) und Veranstaltungen in ganz Österreich leistet „Vergissmeinnicht – Die Initiative für das gute Testament“ seit mittlerweile über zehn Jahren Aufklärungsarbeit über die Anforderungen an ein Testament und die Möglichkeit der Testamentsspende. Der Informationsbedarf ist nach wie vor groß, betont Markus Aichelburg, Leiter Vergissmeinnicht:
„Es gibt jedes Jahr unzählige Fälle, in denen der letzte Wille Verstorbener nicht erfüllt werden kann, weil ein Testament vorliegt, dass inhaltlich fehlerhaft ist oder den gesetzlichen Formvorschriften widerspricht.“
Allen, die mit einem Testament vorsorgen möchten, empfiehlt Vergissmeinnicht daher die Möglichkeit zum kostenlosen Erstgespräch bei einer Notarin oder einem Notar.
Immer mehr Menschen in Österreich spenden per Testament
Vergissmeinnicht informiert auch in neutraler Form darüber, was beim Wunsch nach einem gemeinnützigen Vermächtnis zu beachten ist. Damit sind Testamente gemeint, die zum Teil einer gemeinnützigen Einrichtung gewidmet sind.
„Von der Kinderhilfe und der Pflege über den Tier- und Umweltschutz bis hin zur Förderung von Bildung und Kultur, bereits 2.000 Testamente pro Jahr kommen hierzulande gemeinnützigen Anliegen zugute“,
gibt Christopher Paul von Vergissmeinnicht Einblick. Dahinter stehen vor allem Menschen ohne natürliche Erbinnen und Erben, die damit ihrem Wunsch nachkommen, über das Leben hinaus Gutes zu hinterlassen. In Summe haben solche Vermächtnisse für den guten Zweck im Vorjahr 110 Mio. Euro ausgemacht – eine zentrale Stütze für die Finanzierung wichtiger Hilfsprojekte.
Wie eine aktuelle Studie im Auftrag von Vergissmeinnicht unter 2.000 Österreicherinnen und Österreichern zeigt, ist mittlerweile fast jede fünfte Person über 40 Jahre daran interessiert, neben Verwandten sowie Freundinnen und Freunden einen Teil des Vermögens wohltätigen Zwecken zu vermachen. Damit hat sich das Interesse in zehn Jahren mehr als verdoppelt.
Wunsch, über den Tod hinaus Gutes zu tun
Im Sinne des internationalen Trends in Industrienationen lässt sich auch in Österreich eine steigende Zahl an kinderlosen und Einpersonen-Haushalten beobachten. Gleichzeitig wächst in der Bevölkerung der Wunsch nach einer sinnstiftenden Einsatzmöglichkeit des Vermögens nach dem Ableben. Für 56 Prozent aller Befragten steht das Bedürfnis, auch nach dem Tod etwas Gutes zu tun, als zentrales Motiv hinter einer Testamentsspende. Zu über 90 Prozent stammen solche Spenden von alleinstehenden und kinderlosen Personen.
„In unseren österreichweiten Infoveranstaltungen sehen Vergissmeinnicht – Die Initiative für das gute Testament Fundraising Verband Austria wir aber auch bei Personen mit Nachkommen die Tendenz, dass sich immer mehr bewusst als
Familie dafür entscheiden, einen Teil des Vermögens dem guten Zweck zu vermachen“,
so Markus Aichelburg. Tendenziell werden moderate Vermögen zwischen 50.000 und 100.000 Euro vererbt. Diese Mittel finanzieren unzählige wichtige NPO-Projekte im ganzen Land. Durch ihre Unplanbarkeit bilden Vermächtnisse aber vielfach auch den Samen für völlig neue Hilfsprojekte. Teil von Vergissmeinnicht sind mittlerweile 100 Mitglieder-Organisationen aus allen gemeinnützigen Einsatzbereichen. Sie verbindet die Überzeugung, dass man mit einem Vermächtnis für den guten Zweck nachhaltig positive Spuren hinterlassen kann.
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