Autos sollen draußen bleiben
Keine Emissionen in unserem Tulln
Die Stadt Tulln soll CO₂-frei werden. Eine mögliche Null-Emissionszone wird daher gerade diskutiert.
TULLN. "Eine Null-Emissionszone bedeutet, dass in einem solchen Bereich keinerlei umweltschädliche Emissionen entstehen – also, dass dort fossilbetriebene Fahrzeuge gänzlich verboten sind", verrät NEOS Gemeinderat Georg Brenner. Ein solches Vorhaben umzusetzen gestaltet sich aber als schwierig, da es für viele Fahrzeugtypen noch keine elektrisch betriebenen Modelle gibt, wie zum Beispiel Fahrzeuge der Müllabfuhr, Straßenreinigung und Lieferverkehr durch LKW.
„Als Gartenstadt und mit den klaren Zielen des Klimamanifests setzt die Stadtgemeinde Tulln auf die Förderung umweltfreundlicher Mobilität. Das Konzept einer Null-Emissionszone ist uns bekannt, aber derzeit noch nicht umsetzbar",
so Peter Eisenschenk, Bürgermeister von Tulln.
"Die Vorstufe in Form einer Umweltzone („low emission zone“) hingegen, in der fossilbetriebene Fahrzeuge nur begrenzt einfahren dürfen, ist durchaus interessant für Tulln. Wir prüfen gerade, wie eine solche Zone mittel- und langfristig gestartet und laufend ausgebaut werden kann.“
Erste Vorschläge
"Der erste Schritt wäre ein kleines Areal mit zeitlicher Begrenzung (zum Beispiel auf Samstag und Sonntag). Unser Vorschlag war der Hauptplatz. Wichtig ist, dass das Ziel klar ist: Im Jahr 2040 muss das gesamte Stadtgebiet von einer solchen Zone umfasst sein",
so Brenner.
"Es ist im Grunde offensichtlich: Nachhaltiges Verhalten ist wirtschaftliches Verhalten! Wir wollen durch die Nullemissionszone noch klarer machen, dass der Kauf eines fossilbetriebenen Fahrzeugs mittelfristig keine gute Investition ist."
Man kann es sich noch nicht so richtig vorstellen, aber Umweltzonen und Zero Emission Zones werden immer häufiger umgesetzt.
"Natürlich sind alle Maßnahmen, die einen Umstieg von Verbrennermotoren auf E-Mobilität beschleunigen können, zu begrüßen",
erzählt Veronika Holzmann von den Grünen Tulln.
"Ein neues Verkehrs- und Parkraumkonzept ist in der Innenstadt mehr als überfällig."
"Als erste wünschenswerte Maßnahme, die nicht nur zur Verringerung von Emissionen führt, sondern vor allem als bewusstseinsschaffende Maßnahme zu verstehen wäre, ist das Einführen einer Null-Emissions-Zone in Tulln", sind sich Veronika Holzmann von den Grünen Tulln und Hubert Herzog, Stadtrat von der SPÖ Tulln einig. Wichtig hierbei ist jedoch, wie von Hubert Herzog angemerkt, dass die Einbindung der Bürger, aber auch die Schaffung der nötigen Infrastruktur Vorrang hat.
Wirtschaftliche Nachteile
Das Konzept wird jedoch nicht von allen Parteien unterstützt. Die FPÖ spricht sich klar gegen ein Einfahrtsverbot für Autos am Tullner Hauptplatz aus.
"Für uns Freiheitliche ist klar, dass ein Fahrverbot für Tulln massive wirtschaftspolitische Folgen hätte“,
so FPÖ Gemeinderat Andreas Bors.
„Die Stadt Linz wollte den Hauptplatz vor rund zwei Jahren autofrei machen und ist damit gescheitert. Nach nur zwei Tagen wurde das Projekt wieder eingestellt“,
weiß Bors.
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