Königstetten will Schulleiterin retten
Volksschule könnte nach Pension Anhängsel von Zeiselmauer werden
BEZIRK TULLN. "Wir wollen die Verantwortlichen wachrütteln", sagt Elke Obernosterer, Elternvereinsobfrau der VS Königstetten, energisch. Die Pensionierung der Volksschuldirektorin Helga Heindl wirft entscheidende Fragen auf: Wer wird künftig ihren Job übernehmen? Könnte es sein, dass eine Direktorin eines anderen Standortes auch Königstetten mitbetreut?
Sechs Klassen gibt es derzeit in der Volksschule. Ab Herbst kommt eine siebente dazu. Gerüchte, dass der Direktorsjob nicht nachbesetzt wird, machen sich breit. "Zwei Schulen zu betreuen, ist für einen Leiter zu viel", gibt Direktorin Heindl ihre Meinung preis.
"Jetzt bin ich aber platt!"
"Mit diesen Einsparungsmaßnahmen sollen Schulstandorte erhalten bleiben", argumentiert Bezirksschulinspektorin Eva Rosskopf und räumt ein, dass es "durchaus sein kann, dass der Lehrkörper von der VS Tulbing oder auch VS Zeiselmauer mitbetreut wird. Doch die Vermutung ist reines Kaffeesudlesen", sagt Rosskopf.
Elisabeth Poster, Chefin der Volksschule in Zeiselmauer, ist "platt. Davon wusste ich bisher nichts", sagt sie Montagmorgen.
Der Elternverein hat für Donnerstag, 20. Juni, eine Pressekonferenz angesetzt: "Mit einer Direktorin steht und fällt die Schule", ist Obernosterer überzeugt und setzt sich für eine "eigene Chefin an der Schule" ein.
Ende Juni soll eine Besprechung beim Landesschulrat stattfinden – "eine Entscheidung muss jedoch noch vor den Ferien fallen", betont die Bezirksschulinspektorin.
Karin Zeiler
Kommentar: Ein neues System
bedeutet umdenken
Ab acht Klassen werden Volksschul-Direktoren vom Unterricht freigestellt. Denn dann nimmt Organisatorisches so weit überhand, dass ein zusätzliches Unterrichten nicht mehr möglich ist. Jetzt jedoch ist die Rede davon, dass man auf diese Funktion verzichten will und zwei oder mehr Kleinschulen künftig von einer Direktorin geleitet werden. Keine Frage, dass hier die Eltern auf die Barrikaden gehen, wie derzeit in Königstetten. Schließlich will man den unmittelbaren Kontakt zur Direktorin nicht missen. Festgelegte Anwesenheitszeiten helfen da nur wenig.
Sollte sich dieses (kostengünstigere) System etablieren, dann heißt’s umdenken – bei den Lehrern, Eltern und Schülern und der Direktorin.
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