Leidvolle Odyssee zu Rezept
Zwei-Klassen-Medizin am Beispiel eines Langenrohrers.
LANGENROHR. Es sind teure Medikamente, die einem jungen Langenrohrer bei der Behandlung seiner seltenen Rheuma-Erkrankung helfen. Bis er sie auf Rezept bekam, war es ein langer Weg – denn zuerst mussten alle billigen Medikamente und Therapien getestet werden ...
Mühsamer Weg Krankenkasse?
Die Eltern des betroffenen, mittlerweile erwachsenen Langenrohrers berichten von der Odyssee zum passenden Medikament: „Erst Spezialisten im AKH haben herausgefunden, was unserem Sohn fehlt. Es gibt wirksame Medikamente dagegen, die sind aber sehr teuer, daher musste unser Sohn zuerst alle Rheumamedikamente und -therapien über sich ergehen lassen. Dann erst bekam er die teuren Medikamente auf Rezept.“
Der Weg über die Krankenkasse ist also extrem mühsam und – im Fall des Langenrohrers – leidvoll. Eine Möglichkeit wäre eine Zusatzkrankenversicherung gewesen. Damit hätte er das Medikament früher und die Kosten rückerstattet bekommen. Den Fall publik gemacht haben die Grünen Niederösterreich, die seit Herbst gegen eine „Zwei-Klassen-Medizin“ mobil machen.
„Das ist Ausnahmeerscheinung“
Im Rahmen der Kampagne fordert die Grüne Gesundheitsombudsfrau LA Helga Krismer die Bündelung der derzeit 19 Krankenkassen in eine Gesundheitskasse mit Länderfilialen, wo jeder dasselbe einzahlt und jeder die gleichen Leistungen von der Kasse bekommt. Krismer: „Eine private Zusatzversicherung darf nicht dazu beitragen, dass man als Privatpatient besser behandelt wird als ein Patient ohne Zusatzversicherung. Das ist gesetzlich so geregelt.“
Das Bezirksblatt hat beim Tullner Servicecenter nachgefragt, wie oft man es dort mit Fällen zu tun hat, die ähnlich gelagert sind wie jener des Langenrohrers. Genaue Auskünfte will man keine geben, nur so viel: „Das ist eher eine Ausnahmeerscheinung.“
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