Soda-Krise auf dem „Schlager-Dampfer“
Empörung über Liter Sprudel um zehn Euro. Jetzt greift Willi Stift ein.
TULLN / BEZIRK. Es sollte ein schöner Abend mit ganz viel Schlagermusik werden. Und das war es auch – alles schien perfekt. Und mittendrin beim Schlagerdampfer auf der MS Stadt Wien war auch die Tullnerin Jacqueline Lehr, die sich eine Mineralwasserflasche bestellte und einen Almdudler gespritzt. Gemeinsam mit der Cousine war sie unterwegs, die Bedienung war perfekt, geschunkelt wurde im Takt. Doch dann kam der Paukenschlag – und zwar als Lehr die Rechnung präsentiert bekam. Der Gastronom verlangte 10 Euro für das Mineral. "Und das war gar keines, es war nur Soda", erzählt sie. Sie stellte die Kellnerin zur Rede, die jedoch nur meinte, dass man das ja auch einkaufen müsse. "Das ist eine Frecheit, wie die die Leute ausnehmen", sagt sie.
Kritik muss man annehmen
Gleiches ist auch Hannes Gruber aus Baumgarten passiert, der die Rechnungen an die Redaktion der Bezirksblätter gesendet hat. Auch hier scheint das "MIX Soda 1L mit 10 Euro" auf. "Das war für uns etwas verwunderlich, denn es war ganz gewöhnliches Sodawasser (Starzinger 1 L Soda), umso verwunderlicher, da der Preis für eine kleine Flasche Römerquelle (0,33 L) nur € 2,50 und für ein großes Bier (0,5 L Zwettler Fass) € 3,90 betrug". Auf Anfrage bei Schiffsgastro-Chef Bernd Aicher meinte dieser über die Kritik, dass "es schön ist, wenn die Leute nichts Besseres zu tun haben". Im zweiten Schritt lud er zur Kalkulation ein, was abgelehnt wurde. Gattin Nastassja Aicher informierte, dass zweierlei Soda angeboten werden. "Ein Liter vom Fass um 7,20, die ein Liter 'Mix Soda'-Flasche um 10 Euro". Sie verweist auch auf die Homepage der Wirtschaftskammer und stellt fest, dass "wir mit unseren Preisberechnungen im mittleren Bereich des empfohlenen Verkaufspreises liegen".
Stift: "Das ist zu viel"
10 Euro für ein Liter Soda sei "ein Wahnsinn", gab Brigitte Grill, die für die Charter und Schiffsausflüge verantwortlich zeichnet, an. Die Leute hätten sich auch bei ihr beschwert, aber "wir sind zwei eigenständige Betriebe", informiert sie und hofft darauf, dass man bei der Schiffsgastro die Preise entsprechend verändert. Und genau darauf will Schiffseigner Willi Stift einwirken, wie er gegenüber den Bezirksblättern kundtut: "Ich werde mich bemühen, das mit dem Wirt in Ordnung zu bringen, denn das ist zu viel", spricht er den Soda-Preis an. Bei den angebotenen Speisen ist Stift der Meinung, dass man bei manchen "ein bisserl zu billig sei". G'schmeckt hat's den Gästen jedenfalls, auch das Service hat gepasst.
Ein Soda-Vergleich:
Das kostet ein Liter Soda in der City: s'Pfandl: 6 €; Adlerbräu: 4 €; Winzig: 5,60 €; Jola's Café: 6,40 €;
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