Tulln wird zum "Klein-Hollywood"
Filmdreh auf dem Hauptplatz: Stadt-Florians als "Regenmacher"
TULLN. Wenn die Tullner Wirtschaftskammer zum Fitness-Studio wird, die Stadtfeuerwehr den Hauptplatz gießt, dann kann man davon ausgehen, dass es sich um einen Fimdreh handelt. So auch geschehen letzten Dienstag aur dem Hauptplatz, wo keine geringere als Ursula Strauss (als Paula Rom) vor der Kamera stand. Gatte Michael (Peter Schneider) erhält eine schreckliche Nachricht: Im Gymnasium wurde geschossen, es gibt Tote. Sohn Felix ist der Täter, er selbst sein letztes Opfer.
Die Anfeindungen der unmittelbaren Nachbarschaft gehen so weit, dass ... "Naja, alles soll nicht verraten werden", lacht Aufnahmeleiter Peter Muhr, der den Film "Die Stille danach" als "Familientragödie" beschreibt.
Warum man Tulln als Drehort ausgesucht hat? Man habe mehrere Städte im Visier gehabt, doch "nirgendwo anders kann man Kleinstadt so gut erzählen wie hier", lacht Muhr und kehrt die Schönheit des Hauptplatzes hervor.
Regen trotz Sonne
Begeistert zeigt sich auch Ursula Strauss, unter anderem bekannt durch "Schnell ermittelt": "Ich war noch nie in Tulln, bin total begeistert und überrascht von der Stadt", sagt sie gegenüber den Tullner Bezirksblättern. Beim letzten Set wurde sie waschelnass. Und dafür zeichten die Kameraden der Stadtfeuerwehr verantwortlich: "Wir sind die Regenmacher", sagt Hans Payer, der gemeinsam mit Benjamin Huber und Jürgen Sauter für strömenden Regen sorgten. Der offizielle Start der Dreharbeiten fand am 17. November statt, nur in Tulln wurde bereits vorproduziert. Warum? "Weil ansonsten die Weihnachtsbeleuchtung bereits montiert gewesen wäre", so Muhr. Im Frühjahr soll der Film via ORF ausgestrahlt werden, dafür müssen jedoch noch mehrere Szenen in den Kasten. Und so wird es am 20. November in Tulln nochmals heißen: "Film ab, die Kamera läuft".
Aussendung des ORF:
In dem ORF/MDR-Drama „Die Stille danach“ von Nikolaus Leytner stehen Ursula Strauss und Peter Schneider seit Dienstag, dem 10. November als betroffene Eltern vor der Kamera. Enzo Gaier (auch in „Kleine große Stimme“ am 8. Dezember, um 20.15 Uhr in ORF 2) übernimmt die Rolle des Sohnes und Täters und Sophie Stockinger (stand zuletzt für „Wir sind am Leben“ vor der Kamera) die Rolle der Tochter. Weiters spielen Rainer Wöss, Philipp Hochmair (Wöss und Hochmair sind beide auch in „Der Tote am Teich“ am 3. Dezember, um 20.15 Uhr in ORF eins zu sehen), Olivia Silhavy, Simon Hatzl (auch in „Wenn du wüsstest wie schön es hier ist“ am 17. Dezember, um 20.15 Uhr in ORF eins) u.a. Für die Regie und das Drehbuch zeichnet Nikolaus Leytner verantwortlich. Gedreht wird bis voraussichtlich 15. Dezember in Niederösterreich und Wien.
Mehr zum Inhalt
Paula Rom (Ursula Strauss) erhält einen alarmierenden Anruf. Am Gymnasium ihrer Kinder Felix (Enzo Gaier) und Flora (Sophie Stockinger) wurde geschossen. Es gibt Tote. An der Schule erhalten Paula und ihr ebenfalls herbeigeeilter Mann Michael (Peter Schneider) eine schreckliche Information. Ihr Sohn Felix, der sensible Bub, ist der Täter, er selbst sein letztes Opfer.
Die wohl geordnete Welt der gut situierten Familie Rom bricht zusammen. Es bleiben Fragen die keiner beantworten kann. Es bleibt ein Leben, das irgendwie und trotz alldem weitergeht, weitergehen muss. Es folgen Untersuchungen, Konfrontationen, Anfeindungen, Begegnungen mit anderen Eltern, Überlebenden und Journalisten.
Das Fitness-Studio des ehemaligen Radrennstars Michael muss schließen. Paula wird von ihrem Job als OP-Schwester im Krankenhaus beurlaubt. Die vierzehnjährige Flora zieht sich in sich zurück. Die Familie droht zu zerbrechen.
Je tiefer Paula in die Lebenswirklichkeit ihres Sohnes eindringt, desto mehr versteht sie seine Verzweiflung vor der Tat. Je mehr von der Wahrheit ans Licht kommt, desto deutlicher erkennt jedes Familienmitglied den eigenen Anteil an Felix schrecklicher Entscheidung. Mit der Wahrheit kommt auch Klarheit über die Zukunft, über ein weiteres Zusammensein.
„Die Stille danach“ ist eine Produktion von ORF und MDR hergestellt von Allegro Film.
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