Mein Bezirk, meine Familie
"Unser Schulbus ist ein Luxus"
BEZIRK TULLN. "Tschüss Mama", ruft Maximilian, packt seinen Rucksack auf den Rücken und läuft in Richtung Schule. Ein Bild, das mittlerweile schon zur Gewohnheit geworden ist.
Im dritten Teil der Bezirksblätter-Serie "Mein Bezirk, meine Familie" beleuchten wir die Mobilität unserer Kinder. Besser gesagt, zeigen wir auf, wie sie zur Schule gelangen. Zu Fuß, mit Öffis, mit dem Fahrrad, E-Scooter oder werden sie direkt vor die Schule gekarrt? Und – liegt das an den sogenannten Helikoptereltern? Am stärker werdenden Verkehr? Oder gar an der Bequemlichkeit der Schüler?
Nur mit Erwachsenen
65 Prozent der Personen aus dem Zentralraum (69 Prozent in Niederösterreich) finden es angebracht, dass Kinder heutzutage nur mehr in Begleitung eines Erwachsenen den Schulweg zurücklegen. Möglicherweise spielt bei dieser hohen Anzahl an Zustimmungen der tragische Unfall des neunjährigen Buben eine Rolle, der auf dem Schutzweg von einem Laster überfahren und dabei getötet wurde – die Bezirksblätter haben berichtet. Auf die Aussage "Ich finde es gut und richtig, dass Kinder heute fast nur noch mit dem Auto in die Schule gefahren werden", antworteten 61 Prozent der Befragten damit, dass sie es nicht okay finden, niederösterreichweit sind es 57 Prozent. Trotzdem sind die Befragten der Meinung, dass die Kinder zu sehr behütet (61 Prozent) werden – siehe auch Interview: Allein in die Schule: Das macht Kinder stark . "Bei uns in der Gemeinde gibt es keinen Schulbus, die Kinder könnten tatsächlich zu Fuß zur Schule gehen", informiert Elfriede Beer, Direktorin der Volksschule in Königstetten. Und das tut ihr leid, denn "erstens fehlt ihnen die Möglichkeit, die Welt allein zu entdecken und zweitens wäre das bereits Bewegung, die durchgeführt wird", sagt sie. Gerade in der Früh und nach der Nachmittagsbetreuung werden die Kinder mit dem Auto gebracht und geholt, "diejenigen die Mittag die Schule verlassen, gehen meistens zu Fuß", weiß sie.
Sicher zur Schule
Jene Kinder, die in Zeiselmauer zur Schule gehen, können die Öffis benützen. Allerdings nur, wenn sie die Strecke Klosterneuburg, Sankt Andrä-Wördern, Tulln nehmen. "Das funktioniert in der Früh ganz gut", weiß Amtsleiter Franz Hebenstreit aus Zeiselmauer-Wolfpassing. Von Muckendorf-Wolfpassing nach Zeiselmauer schaut's aber anders aus. Daher setzt man hier auf den bewährten Schulbus, der von der Volksschul-Gemeinde Zeiselmauer-W. und Muckendorf-W. angeschafft wurde. "Wir haben hier einen absoluten Luxus", sagt Direktorin Elisabeth Poster. "Die Kinder kommen sicher zur Schule". Und die Kosten sind für die Eltern auch überschaubar: "25 Euro pro Kind pro Jahr", informiert Bürgermeister Walter Grosser.
In der nächsten Ausgabe: Sport, Musik und Kultur – so verbringen die Kinder ihre Freizeit.
meinbezirk.at/familie2019
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