Bezirk Tulln, Tulbing
Verdacht auf Giftanschläge auf Haustiere
In Tulbing und anliegenden Gemeinden besteht derzeit der Verdacht auf gezielte Giftanschläge auf Haustiere.
BEZIRK. Auf Facebook warnt eine Tierarztpraxis aus Königstetten vor Giftanschlägen. Bereits zwei Patientenhunde seien betroffen gewesen, wovon ein Hund sein Leben lassen musste.
Die Anschlagsserie umfasse mehrere Ziegen, Schafe und Hunde.
Die Polizei ist bereits informiert und hofft auf sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung.
Oberkontrollorin Weinkirn Manuela, Pressesprecherin:
"Wir ermitteln gegen unbekannte Täter. Insgesamt sind bei uns drei Anzeigen eingelangt."
Die erste Anzeige sei Mitte Juni von einem Landwirten eingelangt, dass Anfang Juni eine Ziege betroffen sei. Später auch noch eine Ziege und ein Schaf.
Ende Juni langte die zweite Anzeige ein.
"Hierbei sind zwei Hunde offensichtlich vergiftet worden, einer davon ist leider verendet."
Anfang Juli kam die dritte Anzeige, erneut ging es um einen Hund, der auch verendete.
"Bei den Hunden geht man vom selben Täter aus. Ob es der selbe Täter bei den Nutztieren ist, lässt sich bis dato nicht sagen."
Symptome erkennen
Die Symptome seien sehr ähnlich. Bei den Fällen in der Tierarztpraxis waren diese: Schwäche, Erbrechen, Torkeln, Bewusstseinseinstrübung bis hin zu schweren Krämpfen und moderater bis hochgradiger Untertemperatur.
"Wir sind sehr dankbar für Hinweise aus der Bevölkerung – auch wenn man beispielsweise etwas bei Weiden bemerkt",
so Weinkirn.
Wie kann man seine Haustiere vor solche Anschläge schützen?
Daniela Schuller und Hannah Erlacher von der Tierarztpraxis Königstetten:
"Katzen leider gar nicht sofern sie Freigänger sind, landwirtschaftliche Nutztiere vermutlich nur mit dem Aufstellen von Kameras , Schutzzonen mit Weidezaun errichten, Hunde nicht unbeaufsichtigt im Garten lassen, auch z.B. unbeabsichtigte Selbstverursachung vermeiden: Ratten/Mäusegift ausschließlich mit Kammerjäger und ev Köderboxen, ‚Garbage Poisioning ‚ verhindern indem man Kompost unzugänglich verwahren, Garten auf Giftpflanzen kontrollieren, giftige Nahrungsmittel und Medikamente (des Menschen) sicher verwahren, Kontakt mit Feuersalamandern meiden etc etc"
Auf was ist beim Gassi gehen zu achten?
Daniela Schuller und Hannah Erlacher von der Tierarztpraxis Königstetten:
"Hunde mit Leine und oder mit Beisskorb (mit Antigiftriemen) führen, wie in den meisten Gemeinden üblicherweise Pflicht. Es gibt auch spezielles ‚ Antigiftaufnahmetraining‘ für Hunde, was sicher Sinn macht. Wenn man verdächtiges Material entdeckt – Polizei verständigen oder mit Handschuhen sichern."
Wie erkenne ich, dass mein Tier möglicherweise Gift gefressen hat?
Daniela Schuller und Hannah Erlacher von der Tierarztpraxis Königstetten:
"Die meisten Gifte äußern sich mit neurologischen Symptomen (wie Benommenheit, Torkeln, Krämpfe, Kopfzittern), Erbrechen, Durchfall, Kollaps, Untertemperatur bis hin zum Koma. Die Zeitspanne bis zum Auftreten von Symptomen geht von Minuten(Kontaktgift, Inhalation) bis hin zu 3-4 Stunden."
Hundetrainer Christoph Zisser:
"Es gibt verschiedene Ansätze dem Hund beizubringen, dass er nicht einfach vom Boden frisst. Das Training braucht seine Zeit. Für den Akutfall empfehle ich Leine und Beißkorb beim Gassigehen."
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