Finale Phase
Rückbauprojekt Kohleblock Dürnrohr schreitet voran
Österreichs größtes Rückbauprojekt geht in die finale Phase. Die Anlage am Dach des alten VERBUND-Kohleblocks wird entfernt, zerlegt und entsorgt. Die Demontage der gesamten Anlagentechnik ist voll im Plan und soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
DÜRNROHR. Die beiden 100 Meter hohen Kesselhäuser des Kraftwerkstandortes in Dürnrohr prägen die Landschaft des Tullnerfeldes. Überragt wurden sie seit jeher nur vom 209 Meter hohen Schlot – und derzeit zusätzlich von zwei Spezialkränen, die beim Abbau der Entstickungsanlage des VERBUND-Blocks im Einsatz sind.
Die Bedingungen sind herausfordernd: auf knapp 100 Metern Höhe turnen die Arbeiter mit Trennscheibe und Brennschneidgerät, um den letzten, höchsten und exponiertesten Teil der Rauchgasreinigungsanlagen des Kohlekraftwerksblocks abzutragen. Die rund 45 Meter hohe Entstickungsanlage war bei der Inbetriebnahme eine Sensation. Mit einem weltweit einzigartigen Verfahren wurde das Rauchgas von Stickoxiden gereinigt. Doch mit der Energiewende war auch diese Technologie überholt. Mehr als 600Stück der jeweils mindestens zwei Tonnen schweren verarbeiteten Katalysator-Elemente wurden bereits stückweise abgetragen und zu Boden transportiert. Nun beginnt die Zerlegung der Anlagenhülle und ihrer Stahlkonstruktion in einzelne Segmente. Dieses Duett eines 113 Meter hohen Mobilkrans und eines rund 135 Meter hohen Turmdrehkrans sichert einerseits die sichere Zugänglichkeit des Personals von außen in luftiger Höhe und dient andererseits der Sicherung und dem Transport der abgetrennten Anlagensegmente.
Im Inneren der bestehen beliebenden Gebäude des Kraftwerksblocks 1 sind die Arbeiten auf der Zielgeraden. Die Anlagenteile des Blocks 1 in der für beide Blöcke einst gemeinsam genutzten Maschinenhalle sind Großteiles zerlegt, ausgebracht und verwertet, die VERBUND-Seite der Halle ist beinahe leer. Die hunderten Kilometer Rohrleitungen im Kesselhaus sind bis auf wenige Meter ebenfalls getrennt und entsorgt. In Summe wurden bereits rund 14.000 Tonnen an Wertstoffen und Abfällen demontiert, getrennt, zerlegt und der österreichischen Kreislaufwirtschaft übergeben.
Ziel ist von VERBUND ist es, die bestehenbleibenden Bauwerke behutsam zu entkernen und den Betrieb der darin befindlichen du verbleibenden Anlagenteile der EVN nicht zu gefährden. Am Ende werden sie als leere, aber weiterhin nutzbare Gebäude mit weiterhin funktionstüchtigen Schutz- und Sicherheitssystemen an die EVN zur Nachnutzung zurückzugeben. Bis Ende des Jahres sollen die Demontagearbeiten abgeschlossen sein.
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