Schloss Judenau „Rettet das Kind“
Die Geschichte des Schlosses Judenau ist auf König Otto nach seinem Sieg am 10. August 955 am Lerchenfeld gegen die Magyaren zurückzuführen. Die Befestigung wurde nur aus Holzpalisaden und Erdwällen als Staatsgrenze errichtet. Der Name Judenau ist aus dem damaligen Ortsnamen Jithenau (In der Au) entstanden.
Bild Karl B.
Die Mariensäule am Schlossplatz wurde 1726 geweiht. Auf der hohen Säule steht eine Statue der Immaculata, am Sockel befindet sich ein reliefiertes Allianzwappen Liechtenstein / Dietrichstein, auf der Balustrade vier Engel. Die Säule wurde inschriftlich 1913/1914 unter Johann II. (Liechtenstein) restauriert.
Bild von Karl B.
Im 13. Jhd. sind die ersten befestigten Gebäude unter dem Geschlecht der Grabner und Matseber entstanden.
Durch den Türkeneinfall im Frühherbst 1529 wurden die meisten Gebäude, sowie auch die Kapelle des Hl. Wolfgang ein Raub der Flammen.
1586 übernimmt Helmhart Jörg die Befestigung und beginnt mit dem Wiederaufbau.
Die Bemühungen wurden aber 1590 durch ein starkes Erdbeben zunichte gemach.
Die Baulichkeiten wechselten mehrmals die Besitzer, bis 1637 Freiherr Peter von Verdenberg mit dem Aufbau des Schlosses begann.
Bei der zweiten Türkenbelagerung 1683 wird das neu errichtete Schloss wieder in Mitleidenschaft gezogen.
1701 übernimmt Fürst von und zu Lichtenstein das Schloss. Es wird als Sommersitz ausgebaut und mehrfach wegen seinem prächtigen Erscheinungsbild erwähnt.
In den Kriegstagen der französischen Invasion 1809 wurde das Schloss wieder stark beschädigt.
Zu Beginn 1857 überträgt Alois Fürst von und zu Lichtenstein das Schloss samt den dazu gehörigen Gärten dem niederösterreichischen Waisenhausfond.
Am 4. November 1872 wird das Waisenhaus nach umfangreichen Umbauarbeiten eröffnet.
Während dem zweiten Weltkrieg mussten die Schulschwestern, die das Waisenhaus geführt hatten, einer Gauschule und später einem Lazaret weichen.
1946 konnten die Schulschwestern das Gebäude im desolaten Zustand nach den düsteren Zeiten wieder übernehmen.
1951 verließen die Schulschwestern das Schloss Judenau und der Verfall nagte immer mehr an der Bausubstanz.
Im Frühjahr 1956 waren bereits die Abrissmaschinen vor Ort. Der Abriss wurde nur aufgrund der Flüchtlingswelle, die aufgrund des Volksaufstandes in Ungarn zu uns kam, verhindert. 800 Flüchtlinge bewohnten das Schloss und gestalteten es mit viel Eigeninitiative.
Bild Karl B.
1961 führt der niederösterreichische Landesverband „Rettet das Kind“ ein Schülerinternat mit Wohngruppen im Schloss.
1995 wird „Rettet das Kind“ Eigentümer des Schlosses
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