Da kommt Tullns Wasser her
Bis 2020 investiert Stadt 7,5 Millionen Euro in sauberes Trinkwasser. Ein Lokalaugenschein.
TULLN. Die Betonmischwägen kämpfen um die Plätze – für die Trinkwassersicherung werden aktuell gerade 3,2 Millionen Euro für einen neuen Tiefbehälter ausgegeben, aber auch eine Naturfilteranlage wird errichtet. Aktuell wird gerade die Decke des Tiefbehälters aufgezogen, drinnen ist es angenehm kühl. Und zwar genau dort, wo künftig fünf Millionen Liter reines Trinkwasser gehortet werden. Damit ist dieser Tiefbehälter der größte von insgesamt vier der Stadtgemeinde Tulln.
Technisch reines Wasser
Nach der Fertigstellung des Großprojekts im Jahr 2020 ist mit 7,5 Mio. Liter stets mehr Trinkwasser vorrätig, als der maximale Tagesbedarf des gesamten Stadtgemeindegebietes – denn insgesamt werden an Spitzentagen rund 7 Millionen Liter Trinkwasser über Wasserhähne, WC-Spülungen und Haushaltsgeräte entnommen. Bei einem Lokalaugenschein mit den Bezirksblättern erklären Stadt-Chef Peter Eisenschenk und Abteilungsleiter Johannes Sanda den Baufortschritt. Aber auch, wie eine Naturfilteranlage arbeitet. Dabei wird das aus dem Boden gepumpte Wasser über Gummilippen mittels Druck durchgepresst. "Danach kann man von technisch reinem Wasser sprechen", so Sanda.
Modernste Techni
k
"Pro Sekunde werden 240 Liter Trinkwasser gefördert – das reicht aber in den Spitzenzeiten nicht aus", weiß Bürgermeister Peter Eisenschenk. Daher brauche es diesen Behälter, um die gesamte Bevölkerung versorgen zu können. Neben modernster Technik wird das Gebäude des Tiefbehälters auch eine Schleusenhalle umfassen, über die man bei den professionellen Reinigungsarbeiten unkompliziert in die Behälter gelangt. Dieser Bereich wird gleichzeitig als Informationsraum für die rd. 800 Schüler und Studenten genutzt werden, die die Tullner Wasserwerke jährlich besuchen.
Wasser für alle
Die Wasserversorgung in Tulln wird über vier Brunnen gespeist. Das Wasser der zwei Brunnenfelder im Norden Tullns wird im Wasserwerk 2 aufbereitet (Eisen- und Manganfilter, Huminstoffaufbereitung). Mit einem Teil des Wassers werden direkt die nördlichen Katastralgemeinden versorgt. Der Rest wird über zwei Transportleitungen in das Wasserwerk 1 gepumpt und von dort in die Ortsnetze von Tulln, Nitzing, Frauenhofen, Langenlebarn, Staasdorf und Kleinstaasdorf gespeist.
Zur Sache:
Tullner Trinkwasser in Zahlen: Gesamtfördermenge/Jahr: ca. 1,5 Mio. m³; an Spitzentagen: rd. 7.000 m³; Wasserhärte: ca. 14° dH (mittelhart); 21.258 versorgte Personen (standardisierte Berechnung der ÖVGW, inkl. Übernachtungen, Beschäftigte, Fliegerhorst Langenlebarn, etc.)
So viel kostet das Wasser der Region
Absdorf: 1,60 (Brunnen); Atzenbrugg: 2,10 (EVN); Fels: 1,20 (EVN); Grafenwörth: 1,23 (Wasserverband Wagram, NÖSIWAG Brunnen in Grunddorf); Großriedenthal: 1,10 (fünf Brunnen); Großweikersdorf: 1,85 (EVN); Judenau-Baumgarten: 1,83 (EVN); Kirchberg: 1,20; Klosterneuburg: 1,50 (Brunnen); Königsbrunn: 1,20 (Brunnen).; Königstetten: 1,55 (EVN); Langenrohr: 1,64 (EVN); Michelhausen: 1,39 (EVN); Muckendorf-Wipfing: 1,15 (Brunnen) St. Andrä-W.: 1,32 (4 Brunnen, Hintersdorf Kirchbach werden mit Wasser der EVN versorgt); Sieghartskirchen: 1,80 (EVN); Sitzenberg-R.: 1,52 (Brunnen); Tulbing: 1,24 (2 Brunnen, 6 Hochbehälter und 5 Drucksteigerungsanlagen); Tulln: 1,13 (Brunnen); Würmla: 1,80 (EVN); Zeiselmauer-W.: 1,10 (Wolfpassing: Hochbehälter, Zeiselmauer: Brunnen); Zwentendorf: 2,05 (EVN, Hausbrunnen). Alle Angaben in Euro, exkl. USt.
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