Bohuslav besucht Agrana Bioraffinerie
Wirtschaftslandesrätin: "Positives Beispiel für Mehrwert in der Produktion durch Digitalisierung"
TULLN / REGION (pa). Innovation, Digitalisierung und Effizienz waren die zentralen Themen eines Besuchs von Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav in der AGRANA-Bioraffinerie in Pischelsdorf bei Tulln. Der Standort mit 160 Mitarbeitern beheimatet Österreichs einzige Bioethanolanlage sowie Weizenstärkefabrik und verarbeitet dort über 800.000 Tonnen Getreide pro Jahr.
Durch die enge Integration der beiden Anlagen wird das eingesetzte Getreide zu 100 Prozent verwertet. So gehen die bei der Herstellung von Weizenstärke und -gluten ungenutzt bleibenden Rohstoffbestandteile in die Bioethanolerzeugung sowie in die Herstellung eines hochwertigen, gentechnikfreien Eiweißfuttermittels. Gemeinsam mit hochreinem CO2, das der benachbarte Industriegaskonzern Air Liquide aus den Gärtanks der Bioethanolanlage gewinnt, werden am Standort Pischelsdorf aus nur einem Rohstoff vier hochwertige Produkte hergestellt.
Effizienzsteigerung und Einsparung
Die Produktion wurde in Pischelsdorf durch Vernetzung der produktionsunterstützenden Systeme in wesentlichen Bereichen automatisiert. Ziel ist in der Produktion durch "predictive modelling" das Verhalten und Know-how der Anlagenfahrer systemisch – und damit schneller und genauer – nachzuempfinden und eine Effizienzsteigerung sowie Einsparung bei Hilfs- und Betriebsstoffen zu erreichen bzw. gleichzeitig Verluste zu minimieren.
"Die AGRANA-Bioraffinerie in Pischelsdorf ist ein gutes Beispiel dafür, wie heimische Unternehmen die verstärkte Digitalisierung nutzen, um auch künftig eine entscheidende Rolle am Markt zu haben. Wir seitens des Landes Niederösterreich wollen den niederösterreichischen Unternehmen die Chancen, die mit der Digitalisierung entstehen, gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Niederösterreich und der Industriellenvereinigung Niederösterreich näher bringen. Denn nicht nur große Unternehmen wie AGRANA können von diesem Fortschritt profitieren, auch für unsere kleineren und mittleren Betriebe gibt es viele Chancen", erklärt Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav.
Betriebliches Expertenwissen
„Neben der 100-Prozent Rohstoffnutzung geht es uns in Pischelsdorf um höchste Effizienz durch Minimierung von Produktionsverlusten und um Homogenisierung der Produktqualität. Für die Digitalisierung der Produktionsprozesse greifen wir auf das Know-How unserer Verfahrenstechniker zurück und integrieren damit laufend betriebliches Expertenwissen“, betont AGRANA Vorstandsvorsitzender DI Johann Marihart.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.