Betreuung auf dem Weg aus der Sucht

Alkohol wird oft zum Verdrängen belastender Situationen konsumiert. | Foto: line of sight/Fotolia
2Bilder
  • Alkohol wird oft zum Verdrängen belastender Situationen konsumiert.
  • Foto: line of sight/Fotolia
  • hochgeladen von Ruth Manzenreiter

PUCHENAU. Suchtverhalten entwickelt sich bei Spannungen im Leben über einen längeren Zeitraum, erklärt die Klinische- und Gesundheitspsychologin Daniela Huemer, die eine psychologische Praxis am Pöstlingberg betreibt. Als solche Spannungen gelten Traumata, Verluste durch Tod oder Scheidung, Orientierungs- und Sinnlosigkeit im Leben, Isolation, Arbeitslosigkeit, Geldnot, Krankheit, Über- oder Unterforderung in der Schule oder am Arbeitsplatz, Probleme in Beziehungen oder der Familie sowie negative Vorbilder in Familie oder Freundeskreis. Jugendliche mit 12, 13 Jahren sowie junge Erwachsene mit 24, 25 Jahren zählen zu besonders anfälligen Gesellschaftsgruppen für Suchtverhalten, sagt Huemer. Ursachen sind für sie fehlender Rückhalt in der Familie, Probleme in der Schule, bei Beziehungen und bei der Jobsuche. Im Teenageralter ist Risikoverhalten Teil des Entwicklungsprozesses. Kritisch wird es, wenn das risikoreiche Verhalten als Bewältigungsstrategie herangezogen wird. Auch Personen im fortgeschritteneren Alter können gefährdet sein, wenn der Schritt in die Pension bevorsteht, körperliche Gebrechen auftreten, Verluste von nahestehenden Menschen häufiger werden sowie eigene Perspektiven abnehmen.

Therapeutischer Ansatz
Am Beginn jeder Behandlung steht der körperliche Entzug. Huemer setzt mit ihrer psychologischen Therapie beim Problembewusstsein an. Die Funktion des Suchtmittels wird erarbeitet und durch ablenkende Strategien wie Sport ersetzt. Weitere Schritte: Frühwarnzeichen erkennen, Denkmuster bearbeiten sowie neue Lebensbedingungen (Hobbys, Freundeskreis, Arbeitsplatzwechsel) schaffen. Die Angehörigen werden durch Paar- und Familiengespräche eingebunden.
Zusätzlich ist oft eine Psychopharmakabehandlung nötig. Auch Selbsthilfegruppen sind eine wichtige Stütze.
Hilfe bieten viele Anlaufstellen, wie die Alkoholberatung des Landes OÖ unter 0664/6007272513 oder alkoholberatung@ooe.gv.at.

Alkohol wird oft zum Verdrängen belastender Situationen konsumiert. | Foto: line of sight/Fotolia
Daniela Huemer betreut als Klinische- und Gesundheitspsychologin auch Klienten auf dem Weg aus der Sucht. | Foto: privat
Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Urfahr-Umgebung auf MeinBezirk.at/Urfahr-Umgebung

Neuigkeiten aus Urfahr-Umgebung als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Urfahr-Umgebung auf Facebook: MeinBezirk.at/Urfahr-Umgebung - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Urfahr-Umgebung und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.