"Ein Spielplatz für Erwachsene"

Foto: Klimabündnis
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BEZIRK (vom). Gärten bereichern Gemeinden und Städte auf vielen Ebenen. Sie erhalten nicht nur gesunde Böden, sondern reichern auch die Luft mit Feuchtigkeit an und beeinflussen das Klima positiv.
Einen wahren Boom erleben derzeit Gemeinschaftsgärten. Der Verein „Guter Garten Gallneukirchen“ gründete vor etwa acht Jahren einen der ersten Gemeinschaftsgärten in Oberösterreich. Auf einer Fläche von rund 2.000 Quadratmetern sind 15 Gartengrundstücke in der Nähe des Gallneukirchner Freizeitzentrums, direkt neben der Gusen, angelegt. Etwa 20 Hobbygärtner, im Alter zwischen 22 und 75 Jahren nutzen die Gartenflächen. „Wichtig war uns bei der Grundstücksauswahl, dass dieses mit dem Fahrrad erreichbar ist“, so Martin Danner, Obmann des Vereins. Ein großer Vorteil ist auch die Lage an der Gusen. „Wir haben immer Gießwasser und der angrenzende Wald spendet Schatten.“ Neben der Eigenversorgung mit Gemüse, Kräutern und Obst, spielt der soziale Aspekt eine wesentliche Rolle im Gemeinschaftsgarten. Gegenseitige Unterstützung ist hier selbstverständlich. Gemeinsame Projekte wie beispielsweise ein Tomatenhaus, eine Kräuterspirale oder ein Kürbisbeet gibt es genauso wie Gartenkino oder verschiedene Feste. „Der Gemeinschaftsgarten hat einen hohen Freizeitwert. Die Leute treffen sich hier nicht nur zum Gartln, sondern genauso zum Baden oder Sonnen“, sagt Danner. Ein Gartengrundstück stellte der Verein dieses Jahr den Asylwerbern in Gallneukirchen zur Verfügung.

Kostbare Landschaften

2015 wurde im Rahmen des Klimabündnis-Projekts "Kostbare Landschaften" gemeinsam mit der Gemeinde und der Dorf- und Stadterneuerung der Grundstein für einen Gemeinschaftsgarten in Ottensheim gelegt. Ein Hügelbeet, Hochbeet und ein Niederbeet wurden dabei angelegt. "Vorerst war nicht primär ein Gemeinschaftsgarten geplant, das hat sich dann ergeben", erklärt Renate Schernhorst vom Klimabündnis OÖ. Im selben Jahr wurden weitere vier Niederbeete angelegt, die von einzelnen Nutzern selbst bepflanzt und beerntet werden. 2016 wurde das gemeinschaftlich genutzte Kräuterbeet, ein Spargelbeet und eine Kartoffelhochbeetversuch angelegt, 2017 ein weiteres gemeinschaftliches Hügelbeet und die Beerenhecke. Damit sind es jetzt sechs gemeinschaftlich und sechs eigenständig genutzte Beete sowie eine gemeinsame Beerenhecke. Ein weiterer Ausbau ist flächenmäßig nicht mehr möglich.
Etwa sieben Leute halten den Ottensheimer Gemeinschaftsgarten am Laufen. Vorwiegend pflanzen sie biologisches Saatgut. Auch Sortenraritäten werden immer wieder ausprobiert. Auf Torf und Pestizide verzichten die Ottensheimer Gärtner komplett. „Gemeinsame Gärten sind die ideale Lösung, wenn man nicht die Zeit und Muse hat, eine ganze Gartenparzelle alleine zu bewirtschaften, aber trotzdem im Garten arbeiten möchte“, so Schernhorst. Auch Umwelt-Landesrat Rudi Anschober ist überzeugt: „Sehr viele Oberösterreicher lassen sich bereits zum gemeinsamen Garteln inspirieren. So wächst die Vielfalt. Denn neben Anbau, Pflege und Ernte von Früchten, Gemüse und Kräutern bieten diese Gärten auch Raum für soziales Miteinander, kulturelles Lernen und Umweltschutz. Als Hobbygärtner freue ich mich sehr über diese Bewegung.“

Zur Sache

• In Oberösterreich gibt es laut Klimabündnis OÖ derzeit rund 80 Gemeinschaftsgärten. Sieben davon sind in Urfahr-Umgebung.
• Gemeinschaftsgärten beleben den öffentlichen Raum und schaffen Orte der Begegnung und des Austauschs.
• Am Donnerstag, 18. Mai, von 9 bis 18 Uhr und Freitag, 19. Mai, von 9 bis 12 Uhr laden das Amt der OÖ Landesregierung und das Europäische Bodenbündnis zur Veranstaltung „Gemeinsam garteln – mit Gärten Gemeinden und Städte bereichern“ in die Linzer Redoutensäle ein. Bei der Exkursion am zweiten Tag können die „Kostbaren Landschaften“ in Ottensheim oder verschiedene Gemeinschaftsgärten in Linz besichtigt werden. Kosten: 90 Euro (inkl. Pausenbewirtung und Mittagessen). Weitere Infos unter Tel. 0732/7720 14423 oder stefan.luger@ooe.gv.at.

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