Corona-Virus
Es gibt keinen Grund zur Panik

In Österreich ist (Stand 11. Februar 2020) kein bestätigter Fall einer Infektion mit dem Corona-Virus aufgetreten.  | Foto: jmguyon/panthermedia
  • In Österreich ist (Stand 11. Februar 2020) kein bestätigter Fall einer Infektion mit dem Corona-Virus aufgetreten.
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Seit zwei Wochen hält das Corona-Virus China in Atem. In Österreich braucht man sich wenig Sorgen zu machen.

URFAHR-UMGEBUNG (vom/sgs). "In Urfahr-Umgebung hatten wir noch keinen einzigen Verdachtsfall. Auch Anfragen bezüglich des Corona-Virus halten sich in Grenzen", so der Bezirkssprecher der Ärzte, der Kirchschlager Hausarzt Bernhard Schütz. Seiner Meinung nach handelt es sich bei dem Virus aus China auch nicht um das gefährlichste. "Mit unserem Gesundheitssystem braucht man sich wenig Sorgen zu machen. Influenza hingegen ist aus meiner Sicht viel gefährlicher", so Schütz. Das Grippevirus allein hat im vergangenen Jahr in Österreich etwa 1.400 Menschenleben gefordert. "Trotzdem haben die Menschen mehr Angst vor dem Corona-Virus als vor Influenza." Vielen dürfte noch nicht bewusst sein, dass es sich bei der "echten Grippe" um eine lebensgefährliche Krankheit handelt. "Derzeit haben wir etwa 80 bis 200 Personen am Tag in der Ordination. Viele davon werden positiv auf Influenza getestet. Der Weg führt dann oft direkt ins Krankenhaus – und das obwohl man sich gegen das Grippevirus impfen lassen könnte", so Schütz.

Reisen nicht empfehlenswert

Das Ordensklinikum der Elisabethinen in Linz hingegen erreichen mehrmals täglich Anrufe besorgter Menschen, die eine Ansteckung mit dem Corona-Virus über Lebensmittel oder andere Produkte aus China befürchten. Diese Angst sei aber komplett unbegründet: "Viren brauchen einen Wirt und können nur von einem lebenden Mensch oder Tier übertragen werden", sagt Petra Apfalter, Leiterin des Instituts für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin. Eine Ansteckung mit dem Virus erfolgt über die sogenannte Tröpfcheninfektion beim Husten, Niesen oder Sprechen. Dazu wäre direkter, enger Kontakt mit einer erkrankten Person notwendig. Von Reisen in die betroffenen Regionen rät das Auswärtige Amt daher derzeit ab. Genaue Informationen zu aktuellen Reisewarnungen sind unter bmeia.gv.at/reise-aufenthalt zu finden.

Klare Ablaufregelungen bei Infektion

Aber auch für den unwahrscheinlichen Fall einer Infektion in Österreich wären die Linzer Krankenhäuser bestens gerüstet: "Das Kepler Universitätsklinikum ist vorbereitet und verfügt über klare Ablaufregelungen, spezielle Isolierräumlichkeiten und Mitarbeiter, die im Umgang mit hochinfektiösen Erkrankungen und den notwendigen Schutzmaßnahmen bestens vertraut sind", bestätigt Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum. Jeder Verdachtsfall wird dennoch einer sorgsamen Prüfung unterzogen: "Durch die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsbehörden, den Krankenhäusern, den Ordinationen und dem Rettungsdienst wird jeder Verdachtsfall zuverlässig abgeklärt", so Landessanitätsdirektor Georg Palmisano, "Menschen, die Sorge haben selbst erkrankt zu sein, finden unter der Gesundheitsnummer 1450 kompetente Ansprechpartner, die weiterhelfen und in jedem individuellen Fall an die richtige Stelle vermitteln."

Infos zum Virus

  • Coronaviren (CoV) bilden eine große Familie von Viren, die leichte Erkältungen bis hin zu schweren Lungenentzündungen verursachen können.
  • Die Übertragung des Virus erfolgt von Mensch zu Mensch und kann auch über direkten Kontakt von Tier zu Mensch erfolgen. Personen mit Grunderkrankungen haben ein höheres Infektionsrisiko. Die Inkubationszeit liegt bei zwei bis 14 Tagen.
  • Häufige Anzeichen sind Fieber, Husten, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden.
  • Ansteckung vermeiden: Die Gefahr einer Ansteckung kann durch einfache Maßnahmen deutlich reduziert werden. Neben regelmäßiger Desinfektion der Hände sollte man vor allem größere Ansammlungen von Menschen etwa bei Veranstaltungen, im Kino oder in Einkaufszentren vermeiden. Weiters sollte die sogenannte “Nies-Etikette” eingehalten werden, das heißt, nicht in die Hand, sondern in den Ellbogen niesen. Zudem ist es wichtig, mehr als einen Meter Abstand zu erkrankten Personen mit grippeähnlichen Symptomen zu halten. 
  • Im Verdachtsfall sollten Betroffene telefonisch den Hausarzt oder die Gesundheitsberatung unter 1450 kontaktieren. 
  • Coronavirus-Hotline: Für sehr besorgte Bürger hat die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) unter Tel. 0800/555621 eine Gratis-Telefonhotline, montags bis freitags, von 9 bis 17 Uhr, eingerichtet. Bei dieser Hotline werden Auskünfte zu Übertragung, Symptomen und Vorbeugung erteilt.

Kommentar

Die rasante Verbreitung des Corona-Virus hat die Menschen rund um den Globus verunsichert. Verantwortlich dafür sind oft Theorien oder vermeintliche Fakten, die von unbestätigten Quellen in sozialen Netzwerken verbreitet werden. In Österreich gibt es jedenfalls derzeit (Stand 11. Februar 2020) keinen bestätigten Fall einer Infektion mit dem neuen Virus. Anders sieht es jedoch bei der "echten Grippe" aus. Täglich werden auch Menschen aus Urfahr-Umgebung ins Krankenhaus geliefert. Trotzdem wird Influenza im Bewusstsein der Bevölkerung nicht als derart ernste Bedrohung gesehen. Eine Impfung gegen das Grippevirus ist möglich, wird aber kaum wahrgenommen, wie Ärztesprecher Bernhard Schütz bestätigt. In seiner Ordination in Kirchschlag bleibt heuer wieder Impfstoff übrig – eine Impfmüdigkeit macht sich im Bezirk stark bemerkbar.

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