Gallneukirchner Pendler geht 9,2 Kilometer in die Arbeit

GALLNEUKIRCHEN/LINZ (fog). Ein ungewöhnlich gesundes Hobby hat der Gallneukirchner Georg Schwarz (54). Seit zirka zehn Jahren geht er jeden Dienstag zu Fuß von Gallneukirchen nach Linz in die Arbeit. "Außer es regnet."
Er ist nicht allein, denn um 6.30 Uhr treffen sich beim Lagerhaus in Gallneukirchen zwischen zwei und sechs Linz-Geher. "Interessierte sind jederzeit willkommen", sagt Schwarz. Er ist vielen als Inhaber des Papier- und Spielwarenfachgeschäfts "papiertiger" auf dem Pfarrplatz bekannt. Der Gallneukirchner und sein Bekannter hatten damals die Idee geboren. "Es heißt ja in die Arbeit gehen. Das haben wir spaßhalber wörtlich genommen, geplant als einmalige Sache." Schwarz erinnert sich, wie sie mit Wanderkarte und -schuhen sowie Wasserflasche loszogen. "Natürlich nicht nötig." Die 9,2 Kilometer lange Strecke geht über den Linzerberg hinunter vorbei nach Zinngießing bis zur Abzweigung Elmberg beziehungsweise auf die Altenberger Straße. Bei der Universität steigen sie in die Straßenbahn ein.

Nie krank gewesen

Etwa 1,5 Stunden lang wandern sie bis zum Auhof. Natürlich ist es ihnen ein Genuss abseits des Staus auf der A7-Autobahn den Tag zu beginnen. "Es ist ein schöner Tagesanfang, ohne Stress und Hektik. Am Abend habe ich nicht das Gefühl, dass ich müder wäre als sonst", meint der Unternehmer. Angenehm seien ihm die Gespräche auf dem Weg und generell der körperlich seelische Ausgleich. "Viele Leute verstehen das nicht, weshalb wir uns das antun, aber zu Fuß gehen ist die Geschwindigkeit der Seele", so der leidenschaftliche Wanderer. Auch den Kreislauf der Jahreszeiten bekommt der Gallneukirchner auf dem Weg besonders stark mit. Ein besonders schöner Abschnitt sei bei der Ölmühle Zehethofer in Zinngießing, vor allem wenn der Mohn oder der Flachs blüht. Schwarz: "Ich fühle mich jedenfalls wohl und es hält fit. Vielleicht war es ein Zufall, aber ich war bis jetzt den ganzen Winter nicht krank."