Corona-Krise
Kirchschlager Arzt fährt eigene Impfkampagne

Foto: Bernhard Schütz
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Hausarzt Bernhard Schütz fuhr eine eigene Impfkampagne, weil das Land OÖ zuwenig machte.

KIRCHSCHLAG/URFAHR-UMGEBUNG. Seit Mitte August rührt der Kirchschlager Allgemeinmediziner und Ärztesprecher in Urfahr-Umgebung, Bernhard Schütz die Werbetrommel für die Corona-Schutzimpfung. Er ließ sich sogar extra Plakate und Beach-Flags dafür drucken und impft als einer der wenigen Ärzte auch an Sonntagen.

"Völlig verschlafen"

Das Land Oberösterreich und der Bund hätten die vierte Corona-Welle "völlig verschlafen", sagt er. Daher ergriff er die Eigeninitiative und machte Werbung für die Impfung. "Die späte Reaktion in Oberösterreich kritisiere ich schon stark. Aktuell stimmt die Richtung wieder." Der Hausarzt impft auch an Sonntagvormittagen ohne Anmeldung. Am vergangenen Sonntag waren es zum Beispiel 250 Stiche, darunter viele Erstimpfungen. Auch über Facebook bekamen viele mit, dass der Kirchschlager viel freiwilliges Engagement zeigt. Am vergangenen Sonntag verabreichte im Bezirk außer Schütz noch der Feldkirchner Gemeindearzt Andreas Scheuer Corona-Impfungen.

Contact-Tracing "am Limit"

"Die vierte Welle bricht mit voller Wucht bei uns ein. Lange war das Infektionsgeschehen im Bezirk niedriger als im OÖ-Schnitt, ähnlich wie im Bezirk Rohrbach, aber die neue Virusvariante hat bei uns jetzt richtig Fuß gefasst", sagt Bezirkshauptmann Paul Gruber. In Urfahr-Umgebung gab es mit Stand 16. November 1.679 aktive Corona-Fälle. Die 7-Tage-Inzidenz im Bezirk liegt bei 1.563,2 Infizierten. Das ist die Zahl der positiv Getesteten pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Als Zielwert bei der 7-Tage-Inzidenz gab einmal das deutsche Robert-Koch-Institut 50 Infizierte aus, um die Infektionskette noch im Griff zu haben. In Urfahr-Umgebung ist das Nachverfolgen schon sehr schwierig, bestätigt der Bezirkshauptmann: "Das Contact-Tracing ist derzeit am Limit." Ein richtiger Corona-Cluster sei momentan nicht zutage getreten. Aber: Aktuell gab es auch Corona-Fälle in sieben Schulklassen und in sieben Kindergartengruppen im Bezirk. Alle Kinder, die nicht geimpft oder genesen waren, wurden als K1-Personen eingestuft. Nach fünf Tagen können sich diese Schüler freitesten.

UU hat hohe Impfquote

Als Grund für die raschere Ausbreitung des Corona-Virus in Oberösterreich wird immer die niedrige Impfquote genannt. In Urfahr-Umgebung lag die Quote am 15. November bei 65,66 Prozent Geimpfte. Das ist die höchste Impfquote aller oö. Bezirke. Das ist sogar leicht über dem Österreich-Schnitt, der bei 64,5 Prozent stand. Viele Experten fordern aber eine Impfquote von 80 Prozent, um die Pandemie in den Griff zu bekommen.

Impfstraße Walding

Vergangenes Wochenende wurde auch in der Impfstraße in Walding durchgearbeitet. Am Samstag wurden 346 Personen geimpft, davon 99 Erststiche, 30 Zweitstiche und 217 Drittstiche. Am Sonntag kamen 373 Leute dran, davon 101 Erststiche, 44 Zweitstiche und 228 Drittstiche. "Es gab keine langen Wartezeiten und die Leute waren recht diszipliniert", sagt Silke Pachinger vom Roten Kreuz Urfahr-Umgebung.
In der Waldinger Impfstraße gibt es ab sofort neue Öffnungszeiten: Geimpft wird Donnerstag bis Samstag, von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 17.30 Uhr. Sonntags ist zu.

Pop-Up-Impfungen

Neben der Impfstraße in Walding und den Urfahraner Ärzten, die impfen, gibt es noch sogenannte Pop-up-Impfungen, also Impfungen ohne Anmeldung. Am Freitag, 19. November kommt der Impfbus zwischen 16 und 19 Uhr zum Schulzentrum in Feldkirchen. Eine Woche später, am Samstag, 27. November, zwischen 8.30 und 13 Uhr sowie 14 bis 16 Uhr wird eine Pop-up-Impfstraße im Feuerwehrhaus Altenberg errichtet.

Die BezirksRundSchau Urfahr-Umgebung aktualisiert täglich die Corona-Fälle, Neuinfektionen und 7-Tage-Inzidenzen, Impf- und Testmöglichkeiten, Infos sowie Todesfälle im Bezirk: meinbezirk.at/4258002

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