"Man merkt, dass das Gasthaus fehlt"

Reinhard Stadler und Martin Tanzer (v. l.) wollen das derzeit leerstehenden Gasthaus in Alberndorf wiederbeleben.
  • Reinhard Stadler und Martin Tanzer (v. l.) wollen das derzeit leerstehenden Gasthaus in Alberndorf wiederbeleben.
  • hochgeladen von Ruth Manzenreiter

BEZIRK (dur). Seit Herbst 2012 steht das Gasthaus Oyrer in Alberndorf leer. Der einzige Saal im Ort kann nicht genutzt werden. Vereine weichen auf den Wirt in Steinbach aus, der liegt aber weit abseits des Zentrums. "Die Situation ist schwierig. Wir brauchen einen Saal im Ortszentrum. Alternativen haben wir geprüft, ein Veranstaltungssaal ist nicht sinnvoll", erklärt Bürgermeister Martin Tanzer.

Neues Nutzungskonzept
In den nächsten zwei Jahren wird ein Konzept für das Haus erarbeitet. "Alle Fraktionen des Gemeinderates und die Alberndorfer stehen dahinter. Man merkt, dass ihnen das Wirtshaus fehlt, sie warten, dass etwas passiert. Daher wollen wir das Gasthaus neu beleben und die Räume optimal nützen", sagt Tanzer. Eine GesmbH wurde gegründet und das Haus gekauft. Mehrheitseigner ist die Gemeinde, private Gesellschafter sind beteiligt. Für die Fleischhauerei und weitere Räume wären ein Direktvermarkterladen und die Vermietung an Fachärzte angedacht.
"Es gab Erklärungsbedarf beim Land, aber das Risiko ist überschaubar, weil erfahrene Unternehmer im Team sind, wir gut überlegt und Unterstützung von allen Seiten haben. Es ist herausfordernd, aber Aufgabe der Gemeinde, für Infrastruktur zu sorgen", meint Tanzer. Geschäftsführer ist Unternehmer Reinhard Stadler: "Ich mache das gerne, es wird zwar schwierig, ist aber eine große Chance für Alberndorf und ich bin überzeugt, dass wir eine gute Lösung finden". "Je früher es einen Pächter gibt, desto besser. Unsere Hilfe soll den Start erleichtern", sind sich Tanzer und Stadler einig. "Damit Vereine den Saal bald mieten können, wird alles Nötige renoviert", plant Tanzer.

Sportler als Ersatzwirt
Ähnlich war die Situation im Feldkirchner Ortsteil Lacken: 2011 schloss dort das letzte Gasthaus. "Wir Stockschützen haben seit über 20 Jahren ein Gewerbe angemeldet. Mittwoch und Donnerstag ist von 19 bis 24 Uhr geöffnet. Seit es den Wirt nicht mehr gibt, schenken wir auch sonntags von 9:30 bis 13 Uhr aus", erzählt Obmann Josef Ganhör. 18 Vereinsmitglieder arbeiten im sechswöchigen Rhythmus. "Die Lackener schätzen, dass sie zum nächsten Lokal nicht fahren müssen. Wir machen das hauptsächlich für die Gemeinschaft. Das bisschen Geld das übrigbleibt, investieren wir in die Jugend", ergänzt Ganhör.

Bürgerbeteiligung nötig
Auch die Eidenberger wurden aktiv und gründeten 2002 einen Verein, der mit vier Angestellten "s'Gschäft" als Nahversorger und Café betreibt. "Alle Handelsketten haben abgesagt, wir konnten fünf Jahre nicht im Ort einkaufen, planten dann selber ein Konzept. Das Geschäft sollte sich selber tragen, Bürgerbeteiligung und die Lage im Ortszentrum waren nötig", schildert Obmann Josef Madlmeir.
Das Gasthaus wollte die GmbH Lehner 21 weiterführen. "Wegen interner Probleme haben wir es nun verpachtet. Um einen Dorfwirt zu führen, braucht es die 20-jährige Erfahrung von Hassan Ahmed. Die Projekte laufen nur, weil die Eidenberger dahinter stehen", erklärt Madlmeir.

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