Februaraufstand jährt sich zum 80. Mal
SPÖ mahnt vor gesfährlicher Sprache im Internet und gedenkt "Opfern einer verlorenen Zeit".
Vor 80 Jahren, am 12. Februar 1934, begann um 7.00 Uhr früh mit dem Schusswechsel zwischen Linzer Polizei und Schutzbund im "Hotel Schiff", der Zentrale der oberösterreichischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP). Es folgte ein vier Tage währender blutiger Kampf in Österreich. Am Ende stand der Tod von mindestens 300 Menschen. Das durch den inneren Kampf zerrissene Österreich wurde so zur leichten Beute Hitlers.
"Die blutigen Auseinandersetzungen sollen ein mahnendes Ergeignis für die Verteidigung unserer Demokratie sein," sagt LH-Stv. Reinhard Entholzer. Die damals explosive politische Situation, die sich an diesem Tag entladen sollte, hat bereits im März 1933 begonnen: Bundeskanzler Engelbert Dollfuß schaltet das Parlament aus und baut einen autoritären Ständestaat auf. Der Schutzbund, die paramilitärische Organisation der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, wird verboten. Die Polizei sucht immer wieder in Arbeiterheimen nach Waffen und verhaftet Schutzbundführer.
"Demokratie ist keine gesellschaftliche Selbstverständlichkeit. Man muss ständig auf der Hut sein, um Tendenzen zu stoppen, die unsere Demokratie und unsere Bürgerrechte gefährden", erklärt EU-Abgeordneter Josef Weidenholzer. Äußerst bedenklich sieht er die Entwicklungen im Nachbarland Ungarn, in der den Menschen Stück für Stück die demokratischen Freiheiten entzogen würden. "Ereignisse wie am 12. Februar dürfen nie wieder passieren", mahnt LH-Stv. Entholzer. Auch die Sprache in zahlreichen Internet-Foren, sowie auf Facebook würden immer rauer und verletztender. Der friedliche Umgang miteinander müsse sowohl im realen als auch im virtuellen Leben Priorität haben. Geschichtliche Ereignisse wie der 12. Februar können besonders für Schüler wichtige Lektionen sein. Deshalb würde man seitens der SPÖ auch in Zukunft vermehrt für poltische Bildung eintreten. Um an den Bürgerkrieg zu erinnern, wurde die Homepage www.12februar1934.at ins Leben gerufen, auf der man den Verlauf der Auseinandersetzungen in Oberösterreich verfolgen kann und auf einem Stadtplan von Linz virtuell an die wichtigsten Plätze geführt wird.
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