Meetings im Schafstall
Ehemaliger Bauernhof wurde zum Co-Working-Hof

- V. l.: PR-Expertin Doris Praher, Grafikdesigner Rainhard Kern, Werbeagentur-Chef Christoph Meisinger und 2kanter-Chef Gernot Neuhauser.
- Foto: Neuhauser
- hochgeladen von Veronika Mair
Professionell arbeiten geht auch am Land. Im 2kanter gibt es die dafür benötigten Räumlichkeiten.
ENGERWITZDORF. Dort wo früher Schafe einen Unterschlupf fanden, wird heute gearbeitet – allerdings nicht mehr im landwirtschaftlichen Sinne. An den alten Stall erinnert bloß noch der Name: Schafstall-Büros. Die Rede ist vom 2kanter, ein Projekt von Michaela und Gernot Neuhauser am Linzerberg in Engerwitzdorf. Vor fünf Jahren haben die beiden das Bauernhaus übernommen und sich ein neues Nutzungskonzept überlegt. Die Neuhausers wollten kein Bürogebäude im klassischen Sinne, sondern mehr eine Coworking-Space mit Gemeinschaftsgefühl. Nach der Namensfindung und einer intensiven Planungsphase ging es an die Umbauarbeiten. In der siebenmonatigen Bauzeit bleib fast kein Stein auf dem anderen. Der Bauernhof wurde von Grund auf nachhaltig saniert und Ende Jänner offiziell eröffnet. Die ersten Mieter haben ihre Büros bereits bezogen.
Bürotische tages- oder monatsweise mieten
"Wir haben uns in ganz Österreich Co-Working-Spaces angesehen und Erfahrungsberichte eingeholt. Im Zuge dessen haben wir uns gegen offene Strukturen, aber für Glaswände entschieden", erzählt Gernot Neuhauser. Auf zwei Etagen verteilen sich nun elf geschlossene Büros. Die Räume werden als Einzel- oder Doppelbüros vermietet. Außerdem gibt es Flextische, die tages- oder monatsweise angemietet werden können. In den Büros befindet sich die Grundausstattung: Schreibtische, Bürosessel und Rollcontainer – erweiterbar um Monitor, Tastatur und Maus. Die Infrastruktur wird gemeinsam genutzt. Dazu gehören zwei moderne Besprechungsräume, Highspeed-Internet, High-quality-Drucker, Küche, Outdoor-Arena und mehr. "Insbesondere für Start-ups und Einzelunternehmer ist die kostengünstige, flexibler und unbürokratische Nutzung der kompletten Büroinfrastruktur eine wertvolle Unterstützung, da hohe Anschaffungskosten ausbleiben", sagt Neuhauser.
Mieter: "Viel produktiver als im Home-Office"
Durch den Mix aus Gemeinschafts- und Einzelflächen werden die Vernetzung unter Gleichgesinnten sowie der Austausch von Wissen und Ideen für Kooperationen begünstigt. Bei After-Work-Programmen wie dem "Donnerstags-Bier" oder dem "Pizza-Mittwoch" sowie bei Seminaren und Fortbildungen ist der Erfahrungsaustausch vorprogrammiert. "Im Büro arbeitet man viel produktiver als zu Hause in der Jogginghose am Küchentisch", erzählt Reinhard Kern, einer der ersten Mieter. "Ein gemeinschaftlich genutzter Raum bringt die Selbständigen zusammen und ermöglicht Gespräche in den Arbeitspausen", ergänzt Christoph Meisinger. Mieterin Doris Praher schätzt vor allem auch die Räumlichkeiten für Kundengespräche.
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