Gründertipps
Mit Mut und Selbstbewusstsein zur Selbständigkeit

Ulrike Haider-Schwarz ist seit 2018 selbständig. | Foto: Manuel Grasböck
  • Ulrike Haider-Schwarz ist seit 2018 selbständig.
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Der Schritt in Richtung Selbständigkeit ist für viele eine Hemmschwelle, doch es kann sich auszahlen.

OBERNEUKIRCHEN. "Irgendwann fehlte mir die Herausforderung", erzählt Ulrike Haider-Schwarz. Die Oberneukirchnerin gründete am 1. April 2018 mit der "Wortwerkstatt" ihr eigenes Unternehmen. Die ersten drei Monate hatte sie parallel noch eine Anstellung. "Am 1. Juli war ich den ersten Tag in meiner Firma – auf einmal war alles anders", sagt sie. Ihre Karriere begann mit einem Studium der Sozialwirtschaft in Linz, ein Vollzeitjob in der voestalpine folgte. "Ich habe quasi meine gesamte berufliche Laufbahn der Kommunikation gewidmet. Und es macht mir heute mehr Spaß als je zuvor", so Haider-Schwarz.

Haider-Schwarz erzählt Geschichten

In der Wortwerkstatt bietet sie in erster Linie Markenkommunikation mit Schwerpunkt Text, Corporate Publishing und PR an. "Alles, was es zu sagen gibt, sagen wir auch. Ich erzähle die Geschichten meiner Kunden, erarbeite Slogans, schreibe für Kunden- und Mitarbeitermagazine, für die Presse, Website- oder Foldertexte. Ich texte aber auch Reden, setze PR-Kampagnen um, entwickle Content für Onlineanwendungen und entwickle für meine Kunden Scripts und Sprechertexte für Imagevideos oder Werbefilme", sagt die Oberneukirchnerin. In der Wortwerkstatt finden außerdem Seminare statt. Kunden, die ihre Schreibfähigkeiten verbessern möchten, können unterschiedliche Kurse buchen.

Eigene Entscheidungen treffen

Auslöser ein eigenes Unternehmen zu gründen, waren für Haider-Schwarz fehlende Perspektiven und Unabhängigkeit. "Ich sah mir keine echten persönlichen und beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten mehr und ich wollte freier sein. Eigene Entscheidungen treffen, nicht ständig jemanden fragen müssen", erzählt sie. In einem Konzern zu arbeiten, dafür müsse man gemacht sein. "Viele Dinge brauchen seine Zeit und das ist auch in Ordnung. Ich wollte aber das, was ich kann, noch besser einsetzen", so die junge Unternehmerin. Jetzt kann sie sich entfalten. "Ich bin nur mir selbst und meinen Kunden gegenüber verantwortlich. Das motiviert, man weiß, wofür man es macht und hat direktes Feedback", meint die Oberneukirchnerin.

Mut aufbringen

Die Entscheidung sich selbständig zu machen, hat sie nicht einen Tag bereut. "Sicher, die Wellen im Meer der Selbständigkeit schlagen höher als im Pool eines Angestelltenverhältnisses, dafür gibts keinen Beckenrand und du kannst so weit schwimmen wie du magst. Das bietet sehr viel Freiraum, vor allem gedanklichen", so die Jungunternehmerin. Die größte Herausforderung bei der Gründung war für Haider-Schwarz, den Mut aufzubringen und einen sicheren Job an den Nagel zu hängen, ohne wirklich zu wissen, was auf sie zukommt. "Wir lieben ja alle unsere Komfortzonen. Entscheidend ist, sich zu fragen, was einem wichtiger ist, Sicherheit oder berufliche Verwirklichung. Ich habe die richtige Wahl getroffen. Ich musste mich auch daran gewöhnen, keine Kollegen rund um mich herum zu haben. Als EPU ist man schließlich alleine."

Netzwerken lohnt sich

Menschen, die mit dem Gedanken spielen sich selbständig zu machen, empfiehlt sie viel zu netzwerken. "Für junge Selbständige ist es wichtig, dass sie sich präsentieren. Netzwerkveranstaltungen sind super, dort lernt man Leute kennen und kann sich austauschen", so die Oberneukirchnerin. Solche Treffen organisiert unter anderem auch die Junge Wirtschaft (JW). "Wir versuchen Jungunternehmern bei jeglichen Anliegen zu helfen und die Startphase zu erleichtern", sagt Martin Weixlbaumer, Vorsitzender JW Urfahr-Umgebung. Für den gelungenen Start sei auch Vorbereitung wichtig. Gründerangebote wie beispielsweise von der WKO würden dabei helfen. "Der wichtigste Tipp ist aber sicher, dass man selbstbewusst und mutig sein sollte", meint Haider-Schwarz.

Tipps für Gründer

  • Suchen Sie vor der Investition um Förderungen an!
  • WKO und Banken helfen bei Förderanträgen.
  • Klären Sie rechtzeitig, ob Sie alle Voraussetzungen für die Gewerbe-Berechtigung haben (z. B. Meisterprüfung, Praxiszeiten, etc.)
  • Brauchen Sie eine Betriebsanlagen-Genehmigung?
  • Der Firmenstandort ist von großer Bedeutung. Richtigen Standort gewählt?
  • Klären Sie in einem Beratungsgespräch in der Wirtschaftskammer ab, welche Rechtsform für Ihr Unternehmen die beste ist.
  • Bei Firmenbuch-Eintragungen die Vorlaufzeit berücksichtigen, damit Sie rechtzeitig mit der Firma starten können.
  • Innerhalb der Kleinunternehmer-Regelung können Sie sich von der Pensions- und Krankenversicherung befreien lassen.
  • Kollektivverträge gibt es bei WKO-Fachvertretungen.
  • Holen Sie sich den Steuerleitfaden für Betriebsgründer beim Finanzamt!
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