Gemeinden fordern vehement die RegioTram Linz-Pregarten

Foto: Grafik: Land OÖ

ENGERWITZDORF/GALLNEUKIRCHEN (fog). Derzeit reicht auf der Mühlkreisautobahn (A7) in den Morgenstunden ein kleiner Unfall oder eine Autopanne und der kilometerlange Stau zwischen Gallneukirchen und Linz ist perfekt.
Weit mehr als 30.000 Fahrzeuge, die täglich in Richtung Linz unterwegs sind, geraten ins Stocken. In solchen Phasen werden die Rufe nach einer RegioTram Linz-Gallneukirchen-Pregarten wieder lauter. „Die Schiene ist wichtig, weil Busse stehen morgens und abends mit den Pkw im Stau“, sagt zum Beispiel der Engerwitzdorfer Bürgermeister Herbert Fürst (ÖVP).
Auch Gallneukirchen drängt auf die Bahn: „Wir wollen, dass etwas weitergeht, um das Verkehrschaos endlich zu beenden“, betont Bürgermeisterin Gisela Gabauer (ÖVP).
Der Verlauf der RegioTram-Trasse steht seit einiger Zeit fest und ist auch von der Abteilung Raumordnung des Landes OÖ schon abgesegnet worden. FPÖ-Verkehrslandesrat Günther Steinkellner kann nach Anfrage der BezirksRundschau aber keinen Zeitplan für die Realisierung beziehungsweise einen Baubeginn der RegioTram nennen. Unterschiedlich lange Verfahrensdauern und die Abhängigkeit von der Höhe der Budgetmittel nennt Steinkellner als Gründe. Die Schienenverbindung spiele in seinen Überlegungen aber eine zentrale Rolle: „Die Regio-Tram-Linie ins östliche Mühlviertel ist eines der wichtigsten infrastrukturellen Großprojekte im Zentralraum.“

Hickhack bei Finanzierung

Vor Kurzem forderte Steinkellner von den Gemeinden, auf deren Gebiet die RegioTram führen soll, eine Mitfinanzierung der Planungskosten von 20 Prozent. Auch bei der Verlängerung der Straßenbahn nach Traun sei dieser Schlüssel angewendet worden, argumentiert er. Das wären bei der RegioTram insgesamt 288.000 Euro, welche sich Engerwitzdorf, Gallneukirchen, Hagenberg, Pregarten, Unterweitersdorf und Wartberg teilen sollen. Bevor die Kommunen die Gemeinderatsbeschlüsse fassen konnten, intervenierte Gemeindereferent Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP).
Er wies zunächst die 20-Prozent-Forderung von Steinkellner zurück, weil es sich um ein Landesprojekt handelt.

Kritik dafür ernteten die beiden Landesräte vom Grünen Verkehrssprecher und Landtagsabgeordneten Severin Mayr und auch vom Gallneukirchner Grünen Andreas Kaindlstorfer: „So ein Hickhack darf so ein wichtiges Projekt nicht stoppen. Dem Steuerzahler ist es egal, aus welchem Topf das Geld kommt.“ In Engerwitzdorf und Gallneukirchen wird es Mitte Dezember trotz Hiegelsberger-Einwand zu Beschlüssen kommen, um das Projekt nicht zu gefährden. Auf Engerwitzdorf werden wohl die meisten Kosten zukommen, egal ob die Planungskosten nach Einwohnern oder Schienenkilometern aufgeschlüsselt werden. In beiden Gusengemeinden wurden durch die RegioTram Projekte blockiert. „Der Korridor führt durch das Gewerbegebiet in der Nähe der Fleischmanufaktur Riepl, wo wir ursprünglich Technologieunternehmen ansiedeln wollten“, sagt Fürst. Und in Gallneukirchen mussten die Wohnprojekte „Wohnen am Damm“ und „Stadtvillen“ abgespeckt werden, um die Trasse freizuhalten. „Zusätzlich werden wir einen Pendlerparkplatz brauchen“, so Ortschefin Gabauer.

Chronologie

2009: Der Gallneukirchner Verein "Bahn Linz-Gallneukirchen-Pregarten" sammelte Unterschriften für eine Schienenverbindung.

2011/12: Unter Ex-Verkehrslandesrat Hermann Kepplinger (SPÖ) begann die Korridoruntersuchung für die RegioTram Linz-Gallneukirchen-Pregarten.

2012: Kritik erhalten die Gallneukirchner Grünen, weil sie die Tram durch das Zentrum der Gusenstadt fahren lassen wollen (Parteizeitung zeigte gemaltes Bild von Andreas Feigl mit Bim in der Hauptstraße).

2013/2014: Im Dezember 2014 wurde die abgeschlossene Korridoruntersuchung der Regiotram für die erarbeitete Trasse durch die Landesregierung genehmigt.

Februar 2015: Ex-Landesrat Reinhold Entholzer (SPÖ) lud zur Abschluss-Regionskonferenz.

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