Hamsterkäufe braucht es nicht
Einfach selbstgemacht, von Nudeln bis Brot

Gemeinsam in der Küche: für die ganze Familie eine schöne Beschäftigung | Foto: Wrann
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Hamsterkäufe? Gar nicht notwendig, meint Melitta Spendier, Seminarbäuerin aus St. Egyden. Sie verrät wie man – im Fall des Falles – selbst mit Mehl, Kartoffeln, und Eiern ganz gut über die Runden kommt. Und gibt uns eine Hülle an Rezepten mit auf den Weg. 

ST. EGYDEN/TREFFEN. So ganz verstehe sie das mit den Hamsterkäufen ja nicht, erklärt Melitta Spendier mit einem – vermutlichen – Augenzwinkern im Gesicht.
Getroffen hat die WOCHE Frau Spendier nicht persönlich. Die Seminarbäurin aus St. Egyden in Velden überliefert uns am Telefon eine Hülle an einfachen Rezepten, die mit wenigen Zutaten für jeden einfach nachzukochen sind. Zudem gibt es nützliche Tipps für die Aufbewahrung von Lebensmitteln. 

Viele Kartoffel im Haus?

Zu viele Kartoffeln gekauft? Macht gar nichts, sagt Melitta Spendier. Gekühlt und dunkel gelagert hielten Kartoffeln relativ lang, alternativ kann man die Knollen auch am Balkon oder zugedeckt am Fensterbrett lagern. 
Wer einfach zu viele Kartoffeln gekauft hat, könne auch einen Kartoffelteig machen, dafür brauche es nicht mehr als Kartoffeln, Mehl, Ei und etwas Salz.
Die Kartoffelnudel eignen sich dann als Beilage (zB. zu Fleisch) ebenso wie als Hauptspeise mit Butter und Brösel, Mohn und Zucker oder schlicht Apfelmus. "Und wenn man gerne etwas auf Vorrat hat, kann man die gekochten Nudeln natürlich einfreieren", so Spendier. 

Nudeln selbst gemacht

Apropos. Auch kiloweise Nudeln zu hamstern sei, für Spendier, überflüssig. "Die zaubert man schnell und einfach selbst", sagt sie. Mehl und Eier wären alles, was man benötigt.
Und wie? Zehn Dekagramm Mehl, ein Ei und wenig Flüssigkeit zusammen kneten, ausrollen, und Streifen schneiden. Das ganze auf einem Geschirrtuch trocknen, fertig. "Die Bandnundeln können auch ruhig ein bisschen dicker geschnitten werden, das macht gar nichts", so Spendier, sie ergänzt: "Mit etwas Butter, schmeckt das jedem Kind." 

Spätzle zum Einfrieren

Als Alternative empfehlen sich Spätzle. Dafür nimmt man 20 Dekagramm Mehl, zwei Eier ein wenig Flüssigkeit plus etwas Salz. Spätzle lassen sich in einer Vielzahl an Varianten zubereiten, Kräuterspätzle, Zwiebelspätzle, oder mit Käse, kommt die Seminarbäuerin ins Schwärmen.

Kartoffelsauce

Ein Tipp von Spendier: Bandnudel mit Kartoffelsauce. Für die Sauce Kartoffel schälen und in Salzwasser mit einem Lorbeerblatt und Majoran kochen (bei Belieben kann man Knoblauch oder Kren hinzufügen). Das Wasser nicht abschütten – daraus wird mit zwei Dekagramm Mehl Zwiebeln und fett eine Einbrenn gemacht. Die zerstampften Kartoffeln hinzufügen, fertig. 

Das Gemeinsame Brot backen kann für die Familie eine gelungene und spaßige Abwechslung sein. | Foto: Pixabay
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Weckerl aus Dinkelmehl

Auch Frischgebackenes ist kein Problem. Aus Mehl (Dinkel oder Vollkorn) etwas Salz, Kümmel, Apfelessig und Trockengerm lassen sich im Handumdrehen frische Weckerln backen. "Und die Kidner haben auch Spaß dabei", sagt sie.

"Kilo-Rezept"
1 Kilogramm Dinkel oder Vollkornmehl
1 EL Salz
1 TL Kümmel bei Bedarf
Je 2 EL Sonnenblumenkerne, Sesam und Leinsamen (je nach Belieben mischen)
4 EL Apfelessig
2 Packerl Trockengerm 
3/4 Liter lauwarmes Wasser

Aufgepasst beim Germ

Die Zutaten vermengen, wobei ganz wichtig ist, dass der Germ nicht direkt mit dem Salz in Berührung kommt, sagt Spendier. Am besten ist es zuerst Mehl und Salz zusammenwischen und dann den Trockengerm hinein tun. Teig verkneten und – entweder mit einem Eisportionierer oder mit der Hand kleine Portionen auf Backblech. Ofen auf 220 Grad vorheizen und 20 Minuten backen. Voila, am Schluss noch mit Wasser bestreichen und je nach Geschmack mit Körnern bestreuen. Auch die Weckerln ließen sich im Übrigen bestens Einfrieren und portionsweise aufbacken, so die Seminarbäurin.

Auch Joghurt selbst zu machen, gelingt einfach. | Foto: Pixabay
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Selbstgemachtes Joghurt

Auch ein Tipp fürs gemeinsam Werkeln mit den Kindern ist selbstgemachte Joghurt. Dazu braucht es zum Ansetzen ein Joghurt (3,6% Fett) und einen Liter pasteurisierte Milch. 
Für das Joghurt die Milch auf zirka 40 Grad erwärmen, 4 bis 5 Esslöffel Joghurt einrühren und in Gläser abfüllen. Die Gläser sollen sechs Stunden bei 40 Grad erwärmt werden, das geht entweder in einem Wasserbad oder auf einem Heizkörper. Danach gehört das Joghurt in den Kühlschrank und ist fertig. Für das nächste Mal kann bereits das selbstgemachte Joghurt anstatt des gekauften genommen werden.

Pizza selbst gemacht, ein paar Handgriffe und der Teig ist fertig. | Foto: Pixabay
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Pizza selbst machen

Für den Pizzateig einen halben Kilo Mehl, einen  Teelöffel Salz, eine Packung Trockengerm, Zwei Esslöffel Öl und einen Viertel Liter lauwarmes Wasser. Den 30 Minuten Teig rasten lassen, gehen lassen, ausrollen und mit Tomatensauce, Kräuter und den gewünschten Zutaten belegen.

Käse lässt sich einfrieren

Apropos Käse: dieser lässt sich sehr gut einfrieren, sagt Melitta Spendier. Dafür am besten vorher portionieren.

Käse lässt sich wunderbar einfrieren, rät Spendier | Foto: Pixabay
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Für Vorsichtige: "Falsche Käsnudel"

Bammel davor das erste Mal Käsnudel zu machen? Dafür eignen sich die Falschen Käsnudel prima, erzählt Spendier. Für die Fülle gekochte Kartoffel mit Topfen mischen, Kerbel und Minze zufügen, salzen, fertig. 

Kraut, so vielseitig

Auch Kraut sei ein Gemüse, welches man sich durchaus auf "Vorrat" zulegen könne, so Spendier. "Dunkel und kühl gelagert hält sich das wunderbar und ist vielseitig einsetzbar. Ob als Krautfleckerl, Strudel, Salat, mit Nudel, oder in der Suppe."
Generell rät Spendier dazu, stets auf saisonales Obst und Gemüse zurückzugreifen. "Wir sind jetzt aus dem Winter raus und es gibt einiges noch nicht. Aber es gibt genügend, mit dem man vielfältig kochen kann."

Gutes aus der Karotte 

Als Beispiel nennt Melitta Spendier die Karotte. Wie die Karotten Gries-Suppe.
Dafür zwei Esslöffel Butter, zwei bis drei Esslöffel Gries und eine Karotte aufreiben, anrösten, mit Wasser aufgießen, Kräuter beimengen, mit Muskatnuss und Salz abschmecken, fertig. 

In Null Komma nichts gemacht

Zur Abwechslung auf den Tisch rät die Seminarbäuerin zu einer Käsesuppe. Dafür zwei Rahmkäsewürfel (Eckerlkäse) in Wasser aufkochen und mit Kräutern abschmecken. Als besondere Variante könne man Nudeln mitkochen oder hartes Brot reinschneiden. 

Germteig mit Apfelfülle

Was Süßes zwischendurch? Ein Germteig ist schnell gemacht und vielseitig verwendbar. 

Für den Teig
1/2 Kg Mehl
Ein Kaffeelöffel Salz
Eine Packung Germ oder einen halben Würfel
(wer einen Dampfl machen will, fügt dem Germ einen Esslöffel Zucker hinzu)
1 Ei
1 Dotter
60 Gramm Staubzucker
40 Gramm zerlassene Butter
1 Pkg Vanillezucker
Zitrone Schale
250ml warme Milch

Wieder erst das Salz in Mehl einrühren und dann erst die Germ dazu fügen. Danach alle weiteren Zutaten, und zum Schluss die Butter.
Den Teig mit einem Löffel ausstechen, Äpfel aufreiben und daraus die Fülle machen. Die fertigen Teigtaschen in Salzwasser kochen, Vanillepudding dazu ergibt ein "traumhaftes Essen".

Der Reindling machts 

Aus dem Teig lässt sich auch ein Reindling machen. Dazu 1,5 cm dick ausrollen, mit Butter bestreichen, 200 Gramm Zucker, EL Zimt, 150 Gramm Rosinen, je nach Geschmack Nüsse. 

Noch ein Wort zum Schluss

Schließlich will die Seminarbäuerin noch einen Tipp mit auf den Weg geben: mit ein paar simplen Grundzutaten lassen sich eine Hülle an Gerichten kochen. Bei den Lebensmitteln möge man auch auf die Herkunft achten. Saisonal zu kaufen und zu kochen wäre auch das beste für Umwelt und Wirtschaft, "das gilt von der Milch bis zum Obst und Gemüse und freilich Fleisch. Beim Bauer, auf dem Markt, gibt es alles, was es braucht. Und man kann sich sicher sein, dass es schmeckt und nach bestem Wissen und Gewissen produziert wird".

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REZEPTE

Nudelteig

  • Zehn Dekagramm Mehl
  • Ein Ei
  • Ein wenig Wasser

Alles zusammen fügen, kneten, ausrollen, und in Streifen schneiden (zB. Bandnudeln). Das ganze auf einem Geschirrtuch trocknen, fertig. 

Spätzle

  • 20 Dekagramm Mehl
  • Zwei Eier
  • Ein wenig Wasser
  • Etwas Salz


Weckerl, 
"Kilo-Rezept"

  • 1 Kilogramm Dinkel oder Vollkornmehl
  • 1 EL Salz
  • 1 TL Kümmel bei Bedarf
  • Je 2 EL Sonnenblumenkerne, Sesam und Leinsamen (je nach Belieben mischen)
  • 4 EL Apfelessig
  • 2 Packerl Trockengerm
  • 3/4 Liter lauwarmes Wasser

Bei 220 Grad 20 Minuten backen

Joghurt

  • 1 Liter Milch
  • Naturjoghurt 3,6% Fett

Milch auf 40 Grad erwärmen, 4 bis 5 Esslöffel Joghurt einrühren und in Gläser abfüllen. Die Gläser sechs Stunden bei 40 Grad erwärmt halten (Wasserbad oder Heizkörper)
Für das nächste Mal kann bereits das selbstgemachte Joghurt anstatt des gekauften genommen werden.

Karotten Gries-Suppe

  • 2 EL Butter
  • 2 bis 3 zwei EL Gries
  • 1 Karotte (aufreiben)

Die Zutaten anrösten, mit Wasser aufgießen, Kräuter beimengen, mit Muskatnuss und Salz abschmecken 

Käsesuppe
2 Rahmkäsewürfel (Eckerlkäse) in Wasser aufkochen und mit Kräutern abschmecken. Dazu zB. geröstete Schwarzbrotwürfel 

Germteig

  • 1/2 Kg Mehl
  • Ein Kaffeelöffel Salz
  • Eine Packung Germ oder einen halben Würfel
  • (wer einen Dampfl machen will, fügt dem Germ einen Esslöffel Zucker hinzu)
  • 1 Ei
  • 1 Dotter
  • 60 Gramm Staubzucker
  • 40 Gramm zerlassene Butter
  • 1 Pkg Vanillezucker
  • Zitrone Schale
  • 250ml warme Milch

Zum Beispiel als Tascherl geformt mit Apfelfülle oder einen Reindling machen: dazu 1,5 cm dick ausrollen, mit Butter bestreichen, 200 Gramm Zucker, EL Zimt, 150 Gramm Rosinen, je nach Geschmack Nüsse.

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