Villachs Gemeinden rüsten auf
Photovoltaik auch am Land die grüne Zukunft
Die Energiekrise treibt die Strompreise auch im ländlichen Bereich in die Höhe. Unsere Kommunen reagieren mit geförderten PV-Projekten.
VILLACH LAND. "In Paternion haben wir einen Stromverbrauch von 700.000, in Weißenstein von 480.000 Kilowattstunden. Wenn man bedenkt, dass man statt zehn jetzt 35 Cent zahlen muss, sich die Gesamtkosten vervierfacht haben, stehen die Kommunen massiv unter Druck", bestätigt Horst Eizinger, der als KEM-Manager für das Untere Drautal zuständig ist. Da kommen die Förderungen von Bund und Land, die mit dem Kommunalen Investitionsprogramm kombiniert werden können, gerade recht. Eizinger: "Gemeinden haben den großen Vorteil, dass sie über viele Dachflächen verfügen. Der Photovoltaik-Boom ist das Ergebnis einer Kombination von Umweltschutz und Abfangen der massiven Kosten. Im Budget ist nämlich kein Platz für eine 300.000- statt 100.000-Euro-Stromrechnung!" In den letzten Jahren wurden große PV-Anlagen auf der Ferndorfer Kläranlage und dem Paternioner Schwimmbad errichtet. Eizinger: "Noch heuer werden 14 öffentliche Gebäude in Weißenstein umgerüstet. Wenn genügend Panele lieferbar sind und genug Personal vorhanden ist, ist die grüne Zukunft auch für Weißenstein bald gesichert!"
Volksschule als Leuchtturm
In Feld am See sind Bauhof, Volksschule und Rüsthaus bereits mit Photovoltaik ausgerüstet. "Die Erweiterungen inklusive Speicher sind bereits in Auftrag. Im Fall eines Blackouts wird das Rüsthaus als Einsatzzentrale, die Volksschule als Leuchtturm dienen. Uns ist bewusst, dass die Unternehmen aufgrund von Personal- und Lieferengpässen erst binnen eines Jahres liefern können", verrät Bürgermeisterin Michaela Oberlassnig (SPÖ). In der Nachbargemeinde Afritz wird der Strom vom PV-Speicher des neuen Kindergartens nachts in die Ortsbeleuchtung eingespeist. Bürgermeister Maximilian Linder (FPÖ): "Gerade ist eine größere Anlage am Flachdach vom Wirtschaftshof und eine gemeindeinterne Energiegemeinschaft in Planung. Wir haben zwei Firmen im Ort, die im Idealfall bei der Ausschreibung zum Zug kommen!"
Noch mehr Leuchttürme
So gut wie alle 20 öffentlichen Gebäude von Finkenstein sind mit PV-Anlagen ausgestattet. Bürgermeister Christian Poglitsch (ÖVP): "Jetzt ziehen wir bei den Wohnhäusern nach. Auch die Widmung von Freiflächen ist schon im Gemeinderat abgesegnet. Das ist wichtig, weil man nicht von Energiewende sprechen kann, ohne diese auf allen Ebenen voranzutreiben!" Amtskollege Guntram Perdacher (SPÖ) realisiert gerade das St. Jakober Leuchtturmprojekt auf den Dächern von Gemeindeamt und Kulturhaus. "Es gilt, die fast hundertprozentige Förderung zu nutzen. Am Ende des Tages werden wir alle Dächer bespielen, die wir bespielen können – von Rosenbach über Maria Elend bis hin zum Wirtschaftshof!"
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