Unteralm/ Stockenboi
Zivildienst zwischen Hühner, Gänsen und einer Kuh
Seit einem Monat ist der 22-jährige Martin Nau aus Sankt Urban schon am Hof von Birgit Rauter und unterstützt sie tatkräftig. Er ist einer von 15 Zivildienern in Kärnten, der sich dazu entschieden hat seinen neunmonatigen Dienst am Bauernhof zu absolvieren.
STOCKENBOI. Neben dem Wehrdienst beim Bundesheer gibt es auch die Möglichkeit, einen neunmonatigen Zivildienst in einem landwirtschaftlichen Betrieb abzulegen. Das bedeutet, dass die Zivildiener auf unterschiedlichen Bauernhöfen arbeiten und die jeweiligen Bauern und die Betriebsleitung tatkräftig unterstützen. Einer von ihnen ist Martin Nau, der aktuell am Hof von Birgit Rauter in Unteralm lebt und arbeitet.
Der Tagesablauf
Der Tag beginnt für Martin Nau um 8 Uhr früh. Nach dem ersten Kaffee wird der Stall gereinigt und Teile des Grundstücks eingezäunt. Nebenbei schneidet er Brennholz, füttert die Tiere, mäht die gesamte Fläche und ist auch für Umbauarbeiten am Hof zuständig. Seine Arbeitsstunden teilt sich der 22-Jährige auf vier Tage in der Woche auf und in dieser Zeit ist sowohl für seinen Schlafplatz als auch für die Verpflegung durch die Betriebsleitung gesorgt.
Erfahrungen in der Landwirtschaft sind wichtig
Als Jungbauer kennt sich Martin aus und bringt auch einiges an Erfahrung mit. „Du lernst unterschiedliche Bauernhöfe kennen und hast sogar die Möglichkeit, das Gelernte im eigenen Betrieb umzusetzen“, so der 22-jährige Zivildiener. Auf Grund der schnellen Einbindung in die Arbeit am Hof kommen nur ausgebildete Facharbeiter beziehungsweise erfahrene Jungbauern für diesen Dienst in Frage. Aktuell gibt es das Problem, dass sich immer weniger Zivildiener für diesen Bereich melden. Genau hier sind sie aber wichtiger den je.
Mehr als nur Zivildiener am Bauernhof
Grundsätzlich arbeiten die Zivildiener in den neun Monaten ihres Dienstes auf zwei bis drei Höfen, die die Unterstützung unbedingt notwendig haben. Durch Krankheiten, Unfälle oder auch Todesfälle innerhalb eines Betriebes sind die Bauern auf die Hilfe angewiesen. Im Fall von Birgit Rauter gibt es Arbeiten auf ihrem Hof, die sie nicht alleine schafft. „Dinge wie Mäh- und Umbauarbeiten schaffe ich selber nicht mehr. Da brauche ich einfach Hilfe“, sagt sie. Außerdem haben die Zivildiener nicht nur ein Auge auf die Arbeit sondern sind auch gute Zuhörer. „Sie unterstützen den Betrieb schon sehr. Sie sind für einen da und haben immer ein offenes Ohr“, betont Rauter.
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