Neue Gesetze
Zu wenig Personal für kleinere Gruppen

Kleinere Kindergartengruppen sind aus pädagogischer Sicht ein Vorteil. Aber Neubauten kosten Geld und Personal fehlt. | Foto: Adobe Stock
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  • Kleinere Kindergartengruppen sind aus pädagogischer Sicht ein Vorteil. Aber Neubauten kosten Geld und Personal fehlt.
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Kleinere Gruppen und Gebäude-Neubauten - unsere Bürgermeister sehen die neuen Gesetze skeptisch.

VILLACH LAND. Gerade befindet sich das neue Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz in Begutachtung. Parallel dazu steht der neue "Bildungsbaufonds" in den Kinderschuhen. Was die Bürgermeister unserer Landgemeinden dazu sagen, verraten wir Ihnen gleich hier. Und eines vorweg – die verschiedenen Couleurs sind sich diesbezüglich gar nicht so uneinig:

"Ein Gesetz alleine macht noch keine gute Kinderbetreuung!" - Christian Poglitsch, Bürgermeister von Finkenstein | Foto: Marktgemeinde Finkenstein
  • "Ein Gesetz alleine macht noch keine gute Kinderbetreuung!" - Christian Poglitsch, Bürgermeister von Finkenstein
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"Brauchen mehr Personal ..."

Die Idee, die Gruppengröße im Kindergarten zu reduzieren, befürwortet Christian Poglitsch, Bürgermeister von Finkenstein, grundsätzlich sehr. "Aber ein Gesetz alleine macht keine gute Kinderbetreuung. Dazu braucht es gut ausgebildete Elementarpädagogen, die aktuell schlicht und einfach nicht ausreichend vorhanden sind", bemängelt Poglitsch, der selbst monatelang nach einer Kindergärtnerin gesucht hat, jedoch erst unlängst im slowenischen Laibach fündig wurde: "Der erste Schritt wäre eine Ausbildungsoffensive. Diese hätte man vor Jahren schon starten sollen!" Das sieht man in Wernberg und Afritz nicht anders. "Wir haben mit Mühe und Not genügend Personal gefunden. Wenn die Gruppen kleiner werden, müssen wir unsere fünf Kindergartengruppen um mindestens zwei ergänzen. Wer soll die pädagogische Betreuung übernehmen?", fragt sich Bürgermeisterin Doris Liposchek (Wernberg), die aus Afritz Verstärkung bekommt. Bürgermeister Max Linder: "Das Personal ist einfach nicht vorhanden. Wir müssen jetzt schon mit Aushilfen arbeiten. Auch bei höherer Entlohnung fehlen schlichtweg Arbeitskräfte am Markt."

"Wir können beispielsweise nicht einfach damit aufhören, Straßen zu sanieren. Unsere Bürger möchten ihre Kinder schließlich nicht auf Rumpelpisten zum Kindergarten befördern!" - Doris Liposchek, Bürgermeisterin von Wernberg | Foto: Adrian Hipp
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"... und mehr Platz"

Dass beide Gesetze unmittelbar miteinander verwoben sind, weiß Poglitsch als zweiter Präsident vom Gemeindebund nur zu gut: "Wenn wir von einem Gebäude-Neubau sprechen, ist die Rede von einer Einmalzahlung. 55 Prozent zahlen die Gemeinden von Haus aus selbst. Eine Gruppe kostet in etwa eine Million Euro. Auch wenn Land und Gemeinden die beste Kinderbetreuung anstreben, wird das eine echte Challenge!" Und in den kommenden Jahren sind nicht "nur" Kindergärten Thema, ergänzt Liposchek: "Wir können beispielsweise nicht einfach damit aufhören, Straßen zu sanieren. Unsere Bürger möchten ihre Kinder schließlich nicht auf Rumpelpisten zum Kindergarten befördern. Es gilt, viele Projekte zu stemmen – und alle kosten viel Geld!"

Ich bezweifle, dass kleine Gemeinden in der Lage sein werden, zusätzlich noch Grundstücke anzukaufen, um allen Anforderungen gerecht zu werden!" - Max Linder, Bürgermeister von Afritz | Foto: Parlamentsdirektion/Photo Simonis
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Viele Stolpersteine

Erst im September ist der neue Kindergarten in Afritz in Betrieb gegangen. Und mit ihm die neue Kleinkindergruppe für Ein- bis Dreijährige. "Nach heutigen Vorgaben haben 50 Kinder bei uns Platz. Nach den geplanten neuen Vorgaben sind es nur noch 40. Man darf nicht außer Acht lassen, dass zu den räumlichen Voraussetzungen auch ein gewisser Anteil an Grünflächen zählt. Das alles muss passen", stellt Linder abschließend in den Raum: "Ich bezweifle, dass kleine Gemeinden in der Lage sein werden, zusätzlich noch Grundstücke anzukaufen, um allen Anforderungen gerecht zu werden."

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