Gailtal

Mit Blick Richtung Ziel

Christof Hochenwarter hat sich voll dem Skibergsteigen verschrieben. EM-Top Zehn ist sein Ziel.

TREßDORF/KLAGENFURT. Für Christof Hochenwarter ist das Thema Sport zu einem zentraleren Mittelpunkt seines Lebens geworden. „Ich bin mit Sport aufgewachsen und darf bis heute täglich den Spaß daran fühlen“, beschreibt der gebürtige Treßdorfer sein Innerstes. Bis vor kurzem noch Fahrer beim Bundesligaradteam Feld am See, mit seiner Rennmaschine bei nationalen Meisterschaften auf Asphalt unterwegs, hat er nun auf Ski, Stöcke und Schneeuntergrund umgesattelt. Der 24-Jährige zählt zu den großen österreichischen Skibergsteigerhoffnungen und gibt bergwärts Vollgas.

Die Einberufung

„Coronabedingt gab es regional keine Skibergsteigerrennen. Da habe ich an ÖSV-Rennen teilgenommen, erbrachte gute Ergebnisse und wurde für mich überraschend ins ÖSV Weltcupteam einberufen“, blickt Hochenwarter zurück. Aktuell ist der Interior Küchen- und Wohnungsplaner auch schon teil des ÖSV-Skibergsteigernationalteams. Dafür ausschlaggebend waren seine guten Saisonleistungen. Der achte Vertical-Gesamtrang beim Weltcup in Madonna di Campiglio kam zwar überraschend, zeigte aber seine Qualitäten ungeschminkt auf. „Ein unbeschreibliches Gefühl, mitten in die Weltspitze gelaufen zu sein und dies gleich beim zweiten Weltcupeinsatz“. Für die heurige Saison hat der Singlemann die Top Zehn im Bewerb Vertical sowie bei Sprint und Individual eine Verbesserung von Technik und Laufzeit auf dem Plan.

Die Paradedisziplin

Am leichtesten sollte die Zielumsetzung im Vertical möglich sein. Eine Einzeldisziplin, wo es bis zu 800 Höhenmeter, bei 40 Grad Steigung, im senkrechten Aufstieg die Schneepiste bergwärts geht. Seine Paradedisziplin mit den meisten Wettkampfeinsätzen. Letzte Woche wurde auf dem Stubaier Gletscher trainiert und der Gailtaler konnte gute Fortschritte erzielen. „Ich möchte bei den kommenden Europameisterschaften Anfang Feber 2022 (Boi Taüll/Spanien) in dieser Sparte unter die besten Zehn hineinlaufen und meinem Sponsor Sport Sölle für die Unterstützung danke sagen“, so lautet ein Saisonziel 2022 des Naturliebhabers.

Häusliches Training

Die Bewerbe Sprint und Individual sind für ihn eher noch schwer einzuordnen. Daher arbeitet der Fischerpilot bei den Teamtrainingslehrgängen und in seiner Klagenfurter Wohnung hart an sich. „Im Sprint geht es fünf Minuten hangauf- und abwärts. Es gibt aber auch Passagen, wo es ohne Skier im Laufschritt Treppen zu bewältigen gilt. Daher kommt es sehr auf die Wechseltechnik – Abnehmen und Wiederauflegen der Steigfelle sowie schnelles, richtiges Befestigen der Skier am Rucksack – an. Übung macht den Meister, deshalb gibt es auch täglich häusliche Trockentrainingseinheiten“, sagt Hochenwarter. Individual ist eine Kombination aus Sprint und Vertical, wobei die Streckenführung durch unpräparierte Schneelandschaften führt. Einfach die Königsdisziplin der Skibergsteiger. Es müssen Aufstiegstempo, Skiabfahrts- und Wechseltechnik perfekt zusammenpassen. Christof startet für den SC Hermagor und hofft, dass für ihn zum Weltcupauftakt am 15. Dezember alles im Einklang ist.