Fassungslosigkeit im Ski-Zirkus
Nach Rücktritt - "Mothl war unser Teamleader"

Vincent Kriechmayr verbindet viel mit dem heute zurückgetretenen Matthias Mayer - für ihn war Mothl "immer der Teamleader" | Foto: GEPA pictures/ Daniel Goetzhaber
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Kärntens Sportler des Jahres ist zurückgetreten, Matthias Mayer beendete heute am Vormittag seine aktive Karriere. Auch im alpinen Ski-Weltcup herrscht teils Fassungslosigkeit, viele bedanken sich aber auch bei Mothl für die Starthilfe, die er anderen Athleten gab.

BORMIO/KÄRNTEN. Von der Nachricht über das Karriereende total am falschen Fuß erwischt wurde Teamkollege Vincent Kriechmayr. Als ihm vor dem Interview gesagt wurde, dass er auch eine Frage zum Rücktritt von Matthias Mayer gestellt bekommen würde, zeigte er sich verwundert.

"Er war unser Team-Leader"

Der Oberösterreicher wusste selbst noch nicht, der Afritzer seine Karriere beendet hatte, was er auch im Interview selbst betonte: "Ich habe es erst vor zehn Sekunden von euch erfahren, das ist ein Schock fürs ganze Team. Matthias war so ein toller Athlet, der besonders auch auf die Jungen im Team immer geschaut hat - auch auf mich damals. Ich bin gerade schon ein bisschen sprachlos." Nach seiner Zielankunft zog Kriechmayr, auf Rang zwei liegend, den Hut: "Es war immer unser Team-Leader, wir werden ihn schmerzlich vermissen."

Kilde: "War hoffentlich ein Witz"

Auch das norwegische Speed-Ass Aleksander Aamodt Kilde zeigte sich überrascht: "Ich habe nichts davon gewusst, das ist glaube ich für alle ein übler Schock. Man kann nur hoffen, dass es ein Witz war. Aber wenn man fertig ist, dann ist man fertig - da muss man dann sagen, dass es okay ist." Auch der aktuelle Überflieger Marco Odermatt, dessen Teamkollege Beat Feuz ebenfalls vor wenigen Tagen seinen Rücktritt erklärt hat, nannte das Karriereende Mayers ebenfalls unglaublich: "Für mich völlig überraschend, wir haben vor zwei Tagen noch gemütlich ein Bier getrunken. Mothl, sehr schade - du wirst deine Gründe haben. Alles Gute."

Daniel Hemetsberger ist Mayer dankbar: "Er hat uns immer weitergeholfen" | Foto: Spiess Foto Tirol/Erich Spiess
  • Daniel Hemetsberger ist Mayer dankbar: "Er hat uns immer weitergeholfen"
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"Hat sich um uns Junge gekümmert"

Der Tiroler Speed-Fahrer Raphael Hasser (25) äußerte sich nach der Zielankunft im heutigen Super-G ebenfalls zum Schritt des Kärntners: "Das hat mich genauso überraschend getroffen, wie jeden anderen. Er hat sich immer um uns Junge gekümmert". Daniel Hemetsberger sprach denselben Aspekt an: "Er hat uns immer Tipps gegeben und weitergeholfen. Ich bin froh, dass ich mit ihm noch ein paar Rennen fahren durfte - danke Mothl."

"Starrte 20 Minuten nur ins Tal"

Ex-Skirennläufer Hans Knauss, mittlerweile Co-Kommentator beim ORF, beobachtete Mayer bei der Streckenbesichtigung direkt im Vorfeld des Rücktritts. Er habe ihn 100 Meter vom Start entfernt gesehen: "Er stand dort 20 Minuten lang und blickte starr hinunter ins Tal." Im Nachhinein sei ihm klar: Das muss der Moment gewesen sein, in dem er die Entscheidung für sich getroffen hat.

Hans Knauss beobachtete Mayer wohl in jenen Minuten, in denen er die Entscheidung zum Rücktritt traf | Foto: D. Böswald
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Trainer: "Es gab keine Anzeichen"

Der ÖSV-Trainer der Speed Herren, Sepp Brunner wurde von der Entscheidung auch überrumpelt: "Es gab keine Anzeichen, er hat normal trainiert und war voll fokussiert." Er sprach auch die gestrigen gesundheitlichen Probleme Mayers an, doch "er hat sich wieder erfangen, wir haben uns auf seinen Start und die weitere Zukunft gefreut".

Für ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober tritt mit Matthias Mayer "einer der ganz Großen" ab | Foto: Credit BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com
  • Für ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober tritt mit Matthias Mayer "einer der ganz Großen" ab
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"Einer der ganz Großen"

ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober, die sich gerade bei den Skispringerinnen in Villach befindet, äußerte sich ebenfalls bereits. Sie spekuliert über die Gründe des Rücktritts: "Vielleicht entstand eine gewisse Leere nach den drei Olympiasiegen. Es kann schon sein, dass er die Motivation nicht mehr finden konnte, das Letzte zu geben. Er ist einer der ganz Großen."

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