Zero Waste
Im “Grünen Heinrich" geht's auch ohne Verpackung
OBERAICHWALD. „Der Grüne Heinrich" liegt am Südufer des Faaker Sees auf einer Anhöhe und wird seit inzwischen 2015 offiziell von den Schwestern Tina und Carmen Schachinger geführt. Ihre Eltern haben das Hotel vor über 30 Jahren gekauft. Mit viel Leidenschaft und Liebe haben die beiden Jungunternehmerinnen dem Haus in den letzten Jahren eine eigene Handschrift verpasst.
Neues Konzept
Neben einem „Bett und Frühstück"-Konzept mit 30 Betten gibt es ein Café mit Snacks und Kuchen und ab 12. Mai einen neuen Unverpacktladen. „Wir wollten etwas Neues und Nachhaltiges für die Zukunft, einen Beitrag für die Umwelt schaffen", so die beiden. „Wir arbeiten mit vielen Produzenten zusammen, die die selbe Philosophie teilen. Demnächst sind wir auch Mitglied bei Zero Waste Austria." Viele der angebotenen Produkte sind vorrangig aus Kärnten und Österreich, einiges aus Deutschland. Das Angebot reicht von Obst und Gemüse, angeboten in Holzkisten, Hülsenfrüchte, Getreide oder Nudel in Gläsern und „Glasbins", Naturkosmetik, wenn verpackt in Karton oder Glas, bis hin zu Zahnbürsten aus Bambus, Gemüsebürsten oder Fliegenklatschen aus Holz und Leder.
Bewusster Umgang
„Wir bieten Notwendiges für den Alltag, keine Masse und Überfluss, davon wollen wir weg." Frischfleisch aus Afritz und Fisch aus Feld am See gibt es auf Sammelbestellung. „Uns ist der bewusste Umgang mit Lebensmitteln wichtig, nichts zu verschwenden oder wegzuschmeißen", sagen Tina und Carmen. Die beiden leben diese Einstellung auch selbst schon länger – ihr Credo: „Lebensmittel sollen Heilmittel für unseren Körper sein". Eingekauft wird bei Bauern am Markt und nur das Notwendigste. „Grundsätzlich sollen Kunden nur das nehmen, was sie brauchen, wenn doch einmal zu viel genommen wurde, achten wir natürlich darauf, dass nichts retour geschüttet wird, wir können den Überschuss weiterverarbeiten und alles bleibt hygienisch. Auch die Glasbins, wo Getreide, Nudel, Hülsenfrüchte aufbewahrt werden, müssen regelmäßig geleert und gereinigt werden. Schon bei der Lieferung überprüfen wir die Trockenprodukte auch auf Verunreinigungen."
Öffnung im Mai
Der Standort ihres Unverpacktladens war sicher auch Diskussionspunkt bei den Schwestern, liegt er doch weit außerhalb, um beispielsweise Laufkundschaft zu gewinnen. „Wir glauben aber, dass jemand, der diesen Lebensstil lebt, dafür auch gerne einen weiteren Weg zum Einkaufen auf sich nimmt. Durch das Café setzen wir auf weitere Laufkundschaft. Einkaufen bei uns soll ein Erlebnis sein, wir wollen einen Ort des Miteinanders schaffen", sind die beiden überzeugt. Um sich auch ausgiebig Zeit für den Einkauf nehmen zu können, gibt es außerdem eine Kinderspielecke. Die Eröffnung findet am 12. Mai ab 8 Uhr statt, dann ist Mittwoch bis Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
Workshops und Seminare
Auch Workshops und Seminare stehen, sobald wieder möglich, am Programm. Carmen macht gerade die Ausbildung zur Selbstversorgungspädagogin, Tina zur Kräuterpädagogin, ihr Wissen dazu wollen sie dann auch in Kursen an Interessierte weitergeben. Auch mit anderen Workshopleiter und-innen wird zusammengearbeitet – Brot backen, Seifensiedekurs, Kräuterworkshops und vieles mehr sind geplant.
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