Filmland Kärnten

K3 Film Festival 2019: Geschichten aus Kärnten. Der Indiefilm made in Kärnten 2019

In diesen Tagen wird in Kärnten viel von „Leuchtturmprojekten“ gesprochen, eines davon ist unbestritten das „K3 Film Festival“ in Villach. In der Ausgabe 2019 kommt das Festival einer langjährigen Forderung der Kärntner Filmszene nach und gibt in einer eigenen Programmreihe dem Kärntner Independent-Film eine Plattform, um gesehen zu werden. Alle 4 Filme werden von den FilmemacherInnen vorgestellt.

Begriffsbestimmung: Kärntner Independent-Filme, sind Filme, die meist selbstfinanziert im Low-Budget-Bereich entstanden sind und Geschichten aus Kärnten erzählen oder dokumentieren. Die Hersteller sind (fast) ausschließlich in Kärnten lebende Filmemacher und Filmemacherinnen. Öffentliche Fördermittel haben bei diesen Filmen nur einen geringen Anteil an den Produktionskosten, die sich aus Eigenmitteln, Sponsoring und Lizenzeinnahmen zusammensetzen.
Das K3 Film Festival zeigt 2019 einen Querschnitt aus dem aktuellen Independent Filmschaffen, der als repräsentativ für die Szene angesehen werden kann.

Eröffnet wird das „Kärnten Special“ am Freitag, dem 13.12/10 Uhr mit dem Genre-Film „Still ruht der See“ vom Daniel Zivkovic, einem Krimi um einen mysteriösen Mädchenmord. Der Film ist ein länderübergreifendes Schulfilmprojekt der HAK Völkermarkt und dem Gymnasium „Ravne na Koroskem.

Die drei weiteren Beiträge von „Kärnten Special“ sind am Sonntag 15. Dezember zu sehen:
Um 16:30 ist der Director's Cut von Edwin Wiegeles bemerkenswertem Filmeessay „500 Meter Luftlinie“ zu sehen, in dem der Künstler und Filmautor Edwin Wiegele die Menschen, die im Umkreis seines Hauses in Haimburg porträtiert, daraus entsteht ein Film im Zyklus der Jahreszeiten, ein ruhiger, ein schöner Film, der formal wie inhaltlich auf „Kamerahöhe“ mit Fredi M. Murers legendärer Doku aus dem Jahr 1974 „Wir Bergler in den Bergen sind eigentlich nicht schuld, dass wir da sind“ (CH 1974) ist.

Um 18:15 ist sicher einer der umstrittensten Filme des Festivals “Sine Legibus 1976 – Die Gesetzlosen” von der Zell-Pfarre lebenden Regisseurin Milena Olip zu sehen. Der Dokumentarfilm rollte eine typische, durch und durch leidenschaftliche, weil politische Geschichte aus dem Kärnten der 1970er Jahre auf. Eine Minderheitenfeststellung soll durchgeführt werden. Boykott liegt in der Luft, in Zell/Sele stürmen vier junge Männer das Wahllokal und stehlen die Wahlurne … Ein schöner und interessanter Film für ein diskussionsfreudiges Publikum.

Um 20:00 zeigt zum Abschluss des Festivals das “Enfant terrible” der Kärntner Kunst Gerhard Fresacher, seines Zeichens auch Leiter und Betreiber des „Raum8“ in Klagenfurt seinen höchst aktuellen Essay- und Interviewfilm “4 Looking for Victor” zu dem soeben zu Ende gegangenen Kunstprojekt “For Forest”. In dem 25 Minuten Film kommen Befürworter, wie radikale Gegner des Kunstprojekts zu Wort. Ein Film für ein diskussionsfreudiges Publikum.