"40 Prozent der Erwachsenen können nicht richtig schwimmen"

Foto: Wasserrettung Kärnten
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VILLACH/ANNENHEIM. Die Einsätze der Wasserrettung hätten sich in den vergangenen Jahren verzehnfacht, erklärt Helmut Weissensteiner Einsatzstellenleiter Sattendorf.
Nicht nur die zunehmenden Wetterkapriolen seien Schuld, auch Trendsportarten, Leichtsinnigkeit und mangelndes Können. "Rund 40 Prozent der Erwachsenen können nicht richtig schwimmen."

Zeiten haben sich geändert

Verschuldet sei dies neben der fehlenden Motivation auch den geänderten Lebensumständen. "Man ist berufstätig, geht nicht mehr jeden Tag schwimmen. Auch die Kinder schickt man eher auf Camps, als den Sommer gemeinsam zu verbringen. Da fehlt schlicht und einfach die Übung." Und mit der fehlenden Praxis, kämen auch die Fertigkeiten abhanden, meint Weissensteiner.

Oberstes Ziel: sicheres Schwimmen

"Unser oberstes Ziel ist es, jedem das sichere und richtige Schwimmen beizubringen." Denn auch falsches Schwimmen beobachte er "leider nur allzu oft". "Da kommt dann die Bein-Schere, oder die Koordination der Beine und Arme passt einfach nicht." Und das sei nicht nur einfach falsch, sondern auch gefährlich, weiß Weißensteiner. "Man ermüdet einfach viel schneller und kann sich über längere Distanzen nicht sicher über Wasser halten." Und kann so schließlich auch über Leben und Tod entscheiden. 

Keine Hemmungen zeigen

Kommt es zu brenzligen Situationen liegt Weißensteiner eine wichtige Botschaft am Herzen, "ich bitte alle, ihre Hemmungen zu vergessen und bei Bedarf sofort die Rettungskette in Gang zu setzen: "Uns ist es tausend mal lieber wir kommen einmal umsonst, als eine Suche nimmt einen tragischen Ausgang."
Einen solchen erlebt die Wasserrettung immer wieder, wie zuletzt am Millstätter See, oder der tragische Tod des Buben am Faaker See - er verstarb trotz rascher Rettungskette. "Solche Tragödien lassen niemanden kalt", sagt Weißensteiner.

Peer-Gespräche sind wichtig

Um mit den Erfahrungen besser umzugehen, gibt es Peer-Gespräche. "Die sind enorm wichtig und zeigen von Stärke. Früher mal scheute man sich zuzugeben, dass einem der Einsatz nahe gegangen wäre, man daran arbeite und es einen fertig mache. Doch das ist der falsche Weg. Wer wirklich stark ist, gibt zu, dass er ein Gespräch braucht. Darauf legen wir äußerst viel Wert." 


Zur Sache


Die Wasserrettung bietet in ganz Kärnten Schwimmkurse für Kinder und auch Erwachsene an. Für den Einstieg ist ein Alter von 5 Jahren ideal. Natürlich gibt es Ausnahmen. Ab dem vollendeten 13. Lebensjahr kann der Helferschein, ab dem 16. der Retterschein und ab dem 17. der Lifesaver absolviert werden. Danach geht es in die Breitbandausbildung zum Schwimm und Rettungsschwimmlehrer, Fließ- und Wildwasser, Nautik und Tauchen. Die Wasserrettung ist auch im Winter im Einsatz, z. B. wenn es Eis-Einbrüche auf Gewässern gibt. 

Statistik 2017 (Auszug)
Personalstand 1.634
Einsatz in Personenstunden 144.965
Lebensrettungen 8
Personenbergungen 123
Totenbergungen 5
Bergung von Wasserfahrzeugen 73

Beach-Party: "Swim-Break"

Auch heuer wieder findet das legendäre Swim-Break der Einsatzstelle Sattendorf statt. Alle Infos hier:
http://bit.ly/2KeJHzc

Mehr Beiträge zu dem Thema "Leben mit Wasser" unter:

 www.meinbezirk.at/leben-mit-wasser

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