Ostern

Allerlei übers Hühnerei

VASSACH, LANDSKRON. Ostern steht vor der Tür und die Nachfrage nach Eiern steigt. Daher haben wir uns über das Ei schlau gemacht. 
Hans Putz-Himmel vom Tschudl Hof in Vassach ist der perfekte Ansprechpartner in Sachen Hühnerei. Tummeln sich doch dort 700 Hühner und genießen ihren Freilauf an 365 Tagen im Jahr. „Wir sind mehr als Bio. Unsere Hühner werden alle unter besten Bedingungen und nach höchstem Tierwohl-Standard gehalten", so Hans Putz-Himmel. „Im Mai werden circa 1.300 Hühner am Hof sein."

Braune, Weiße oder Grüne Eier

„Die Frage nach den unterschiedlichen Farben der Eier ist leicht beantwortet – das ist genetisch veranlagt. Welche Eierfarbe die Hennen legen, ist bei den Ohrläppchen, oder auch Ohrscheiben genannt, ersichtlich. Eine Henne mit weißen Ohrläppchen legt also weiße Eier", erklärt der Experte. Grüne Eier kommen jedoch von einer eigenen Hühnerrasse. Warum es die grünen Hühnereier nicht auch im Handel zu kaufen gibt? „Dies ist eine Sache der Kosumenten", sagt Putz-Himmel. „Diese müssten bereit sein für ein grünes Ei doppelt so viel auszugeben. Da dies eigentlich niemand will, gibt es kaum grüne Eier zu kaufen. Wir selbst halten ein paar "Grünleger" am Betrieb, jedoch relativ wenige."

Geschmack und Größe

Es gibt vereinzelt bei braunen oder weißen Eiern geschmackliche Unterschiede, die größten Unterschiede sind jedoch, laut Hans Putz-Himmel, die Inhaltsstoffe. „Ein grünes Ei ist beispielsweise cholesterinarm." Auch unterschiedliche Ei-Größen von S bis L gibt es. „Kleine Eier gibt es am Anfang der Legeperiode, sie sind geschmacklich intensiver, da das Verhältnis von Dotter zu Eiweiß ein anderes ist. Und natürlich gibt es bei der Eierqualität Unterschiede je nach Haltungssystem."

Frische und Haltbarkeit vom Ei

Ein Ei hat ein Mindesthaltbarkeitsdatum von 28 Tage nach dem Legezeitpunkt. „Frische Eier erkennt man am besten, wenn man sie in die Pfanne gibt, das Eiweiß sollte kompakt, etwas erhaben und geruchsfrei sein", so Hans Putz-Himmel. Und wie bereitet man das Ei richtig für das Färben zu Ostern vor? „Hier kommt es ganz darauf an, ob man es kalt oder warm färbt. Wir färben sie warm, die Kochzeit beträgt insgesamt neun Minuten, so ist der Dotter perfekt."

Nachfrage zu Ostern

Rund 5.000 Hühner in 44 Stallungen und Kleingruppenhaltung hat Martin Gfrerer von den Landskroner Wieseneiern. Pro Tag sind das rund 4.000 Eier. Die Legeleistung hängt von Altersgruppe und Tageslicht ab. Zur Osterzeit steigt die Nachfrage an Eiern, Stress bedeutet das für die Hühner aber keineswegs. Denn je länger der Tag, desto höher die Legeleistung, das heißt die Hennen beginnen im Frühjahr automatisch mehr zu legen. „Die Legeleistung kann man aber auch im Stall mit künstlichem Tageslicht regeln. Gesetzlich vorgeschrieben für maximal 15 Stunden am Tag", so Gfrerer. Der Lege-Zyklus einer Henne beträgt übrigens zwischen 25 und 26 Stunden – also ein Ei pro Tag.

Wussten Sie schon?

Der Brauch des Ostereier Verschenkens hat, laut Martin Gfrerer einen ganz einfachen Grund: „Früher gab es auf allen Bauernhöfen Hühner und im Frühling, wenn der Tag länger wurde, begannen auch die Hennen wieder mehr Eier zu legen, sodass es zu Ostern einen Überschuss an Eiern gab. Daher begann man die Eier schön zu bemalen und zu verschenken."