Das Rätsel um den Wernberger Edel-Rasentraktor
Seit dem Vorjahr steht am Wernberger Sportplatz ein 18.000-Euro-Rasentraktor. Aber wem gehört er?
WERNBERG (kofi). Das Ding kostet schlanke 18.000 Euro. Und es steht seit dem Winter einsam und verlassen am Parkplatz der Sportanlage Föderlach, Gemeinde Wernberg. Unter Planen, damit es keinen Witterungsschaden nimmt. Die Rede ist von einem Edel-Rasentraktor. Der irgendwie niemandem zu gehören scheint. "Ein Mysterium", sagt Bürgermeister Franz Zwölbar, der sich als Eigentümervertreter des Areals zu Wort meldet.
Kauf oder nicht?
Zur Vorgeschichte: Im Sommer des Vorjahres hat ein (mittlerweile ehemaliges) Vorstandsmitglied der Wernberger Fußballer bei einer Firma den Rasentraktor geordert. Unklar ist seither: Wurde der Traktor gekauft oder nur für Testzwecke angefordert? "Schriftlich gibt es dazu nichts", sagt Wernberg-Obmann Georg Partoloth: "Ich selbst hatte mit diesem Geschäft nichts zu tun."
Gut, aber teuer
Fix ist: Die Wernberger haben in der Herbstsaison mit dem Rasentraktor ihre Grünanlage gemäht und waren grundsätzlich begeistert. Doch der Kaufpreis ist dem kleinen Verein zu hoch. Und nun steht der Traktor sinnlos am Parkplatz herum. Die Firma nimmt ihn nicht mehr zurück, für sie ist der Kauf auch ohne schriftliche Unterlagen gültig. Sie hat dem Verein den Kaufpreis gestundet. "Ich fürchte, wir werden die Krot wohl schlucken müssen", sagt Obmann Partoloth. Aber: Derzeit hat er erst knapp die Hälfte der Summe über Sponsoren eingesammelt. "Wir haben noch ein paar wichtige Gespräche vor uns", gibt sich Partoloth optimistisch: "Schließlich wäre der Mäher eine gute Investition für mindestens zehn Jahre."
Vertrag ohne Unterschrift
Bürgermeister Franz Zwölbar sieht den Sachverhalt ein wenig anders: "Wie kann es einen Kauf ohne Unterschrift geben? Die Firma soll den Traktor zurücknehmen." Wenn es in absehbarer Zeit zu keiner Einigung käme, würde er den Traktor – alleine schon aus Haftungsgründen – in den Bauhof der Gemeinde überstellen müssen. "Dann fallen aber Lagerungsgebühren an", sagt der Bürgermeister.
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