Feuerwehr Wollanig
Er ist Kamerad, schon seit 70 Jahren
Erich Schury, sein 87. Geburtstag steht kurz bevor, ist schon ganze 70 Jahre Kamerad der Wollaniger Feuerwehr. Ein Porträt.
VILLACH. Die Villacher Feuerwehr verzeichnet 1893, 1898 und 1903 größere Brände in der Ortschaft Wollanig. Doch auch im Jahr 1869 wurde beispielsweise schon das ganze Oberwollaniger Dorf durch einen Großbrand vernichtet. Die Alarmierung der Feuerwehr erfolgte damals über den Villacher Türmer, der vom Stadtpfarrturm aus Signalschüsse abfeuerte, und so die Richtung des Feuers anzeigte. Dementsprechend lange dauerte es zu dieser Zeit, bis die Einsatzkräfte in Wollanig eintrafen.
Trompete als Sirene
Nach einem weiteren Großbrand im Jahr 1910 beschließen einige Wollaniger – allen voran Johann Mitterer – eine Feuerwehr zu gründen. Die offizielle Gründungsversammlung findet dann am 25. März 1911 statt – vor 110 Jahren. Erich Schury, sein 87. Geburtstag steht kurz bevor, ist schon ganze 70 Jahre davon Kamerad der Wollaniger Feuerwehr. „Am 1. Jänner 1951 wurde ich mit 17 Jahren Mitglied der Feuerwehr. Es war eine kleine Pflicht, die man gerne annahm", erzählt er. „Auch Jahre nach Kriegsende waren noch viele Männer in Gefangenschaft und wenige zuhause. Da wurden die Männer, die gerade da waren, aufgefordert zur Feuerwehr zu gehen." Er erinnert sich noch gut daran, dass damals alles händisch gemacht wurde. „Wir hatten damals kein Auto um zu einem Einsatz zu fahren, nein, wir hatten einen einfachen Wagen mit Pferd." Auf diesem Wagen stand auch der Bläser, der mit Trompete die Leute im Dorf alarmierte. Das Löschen funktionierte ebenso mit Handpumpe. „Die erste Motorpumpe, die wir dann bekamen, hieß Maria", weiß Erich Schury noch.
„Werde weiter mithelfen"
Von da an hat der pensionierte Polizist alle Neuerungen und Errungenschaften der Feuerwehr Wollanig miterlebt. „Ja, 70 Jahre, da passiert halt viel. Es ist nicht denkbar ohne eine Feuerwehr im Ort. Neben der Kameradschaft und dem Zusammenhalt, weiß ich als Feuerwehrmann, dass ich etwas Gutes tue und die Leute beschützen kann. Da opfert man gerne seine Freizeit", sagt er. Schury war bis zu seinem 65. Geburtstag immer aktiv dabei, hat Lehrgänge und Fortbildungen absolviert. „Maschinisten-, Funk-, Löschmeisterkurs, 15 Jahre lang war ich auch Kommandant-Stellvertreter." Im Altkameradenstand engagierte er sich weiter, wo er konnte, sammelte Spenden, half mit seiner Frau Ria am Kirchtag. „Auch ein Danke an alle Frauen für ihre Zeit und fürs Verständnis muss einmal gesagt werden. Ich hoffe ja auf den nächsten Kirchtag, solange ich noch kann, werde ich auch mithelfen", lacht er.
Wünsche an Feuerwehr
„Vor allem wünsche ich aber allen Feuerwehrmitgliedern viel Gesundheit und dass niemandem etwas passiert." Erich Schury selbst hat in den ganzen 70 Jahren jeden Einsatz unfallfrei überstanden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.