Flüchtlinge zur Feuerwehr? FP dagegen, VP dafür
Politische Diskussion um SP-Pilotprojekt, um Asylwerber in FF-Arbeit einzubinden. Villachs Bezirks-Kommandant sieht durch Neuerung keine Probleme.
VILLACH (kofi). Für Gesprächsstoff hat die Exklusiv-Story der WOCHE gesorgt, wonach Villachs neuer Feuerwehr-Referent Andreas Sucher (SPÖ) die Wehren für Flüchtlinge öffnen will. Ab Spätsommer soll es ihnen möglich sein, am FF-Ausbildungsprogramm teilzunehmen. Ein Pilotprojekt soll bei der Hauptfeuerwache starten, in weiterer Folge soll jede Villacher FF-Einheit einen Integrationsbeauftragten erhalten. "Gelebte Integration", wie Sucher sagt.
Politik gespalten
Die Freiheitlichen lehnen diesen Vorstoß rundum ab. "Asylpolitik ist nicht Aufgabe der Feuerwehren", sagt Villachs FP-Chef Erwin Baumann.
Die ÖVP sieht dem Projekt mit Optimismus entgegen – hält es aber für eine VP-Idee. Schließlich sei es Integrationsminister Sebastian Kurz gewesen, auf dessen Initiative hin das Feuerwehrwesen für Menschen mit Migrationshintergrund geöffnet wurde. Die SPÖ Villach sei auf diesen Zug nur aufgesprungen.
Zudem fordert Klubsprecher Christian Pober, dass VP-Gemeinderat Murat Selimagic, selbst gebürtiger Bosnier, in das Projekt eingebunden wird. "Ich bin jederzeit bereit meine Erfahrungen, Sprachkenntnisse und Kontakte einzubringen, um zum Wohle einer überparteilichen Integration in der Stadt Villach zu arbeiten", sagt Selimagic.
Kommandant bleibt gelassen
Villachs Bezirksfeuerwehrkommandant Andreas Stroitz sieht der Neuerung gelassen entgegen: "In den vergangenen 20 Jahren haben sich die freiwilligen Feuerwehren für die Jugend, für Frauen und für Zivildiener geöffnet. Nichts davon war ein Problem. Letztlich geht es nur um die Frage, ob ein Neuer ein guter Kamerad ist oder nicht."
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