Advent 2021
Hausbesuche statt Krampuslauf

- Torvus Pass.
- hochgeladen von Birgit Gehrke
Auch heuer heißt es für die zahlreichen Krampusgruppen in der Region: Bitte warten. Trotz Lockdown lassen sie sich die Freude am Brauchtum nicht nehmen.
Perchtengruppe Dreiländereckteufel (Arnoldstein), Manuel Spitzer: „Wir haben schon im Mai mit der Planung der Krampusläufe begonnen und haben bis August mit der Absage gewartet. Als Veranstalter hat man ja doch auch einige Kosten. Vor allem unsere jungen Mitglieder sind schon sehr traurig über die erneute Absage, aber wir werden trotzdem – unangekündigt – durch den Ort laufen und die Tradition aufleben lassen. Dann sehen uns die Kinder wenigstens durch die Fensterscheibe. Derzeit haben wir 13 Mitglieder und es kommt schon vor, dass jemand während dieser Pausenzeit die Prioritäten auf anderes legt und aufhört. Aber es kommen immer wieder Junge nach und wir bereiten jetzt einfach gewisse Sachen vor. Hausbesuche machen wir aber, von 4. bis 6. Dezember im Raum Villach, darauf freuen wir uns schon sehr. Wie 2020 halten wir uns nur im Hof, im Freien, auf.“
Perchtengruppe "Carinthia Schiach'n" (St. Jakob im Rosental), Manuel Klement: „Wir sind ja eine Perchtengruppe und daher nur in den Rauhnächten vom 21. Dezember bis 6. Jänner unterwegs. Es war eine eigene Veranstaltung am Aichwaldsee geplant, leider mussten wir diese absagen. Damit wollen wir aber den Brauch des Perchtenlaufes, der im Raum Salzburg sehr verbreitet ist, auch bei uns bekannter machen, weil sich das von den typischen Krampusläufen ja unterscheidet. In den Rauhnächten soll der Winter durch die großen Glocken, Schellen und die Masken – die in diesem Fall den Tieren nachempfunden sind und immer mehr als ein Hörnerpaar haben - vertrieben werden. Das Auftreten nennt man „wilde Jagd“, die Perchten ziehen vom Wald ins Dorf, sie haben keine Rute dabei, sondern streichen mit ihrem Schwanz die Leute – das bringt Glück fürs neue Jahr.“
Krampusgruppe „Torvus Pass“ (Villach-Landskron). Obmann Nico Lieber: „Als Kinder ist uns das Brauchtum nahegelegt worden. Wir waren eine junge Runde und haben uns dann 2013 entschlossen eine eigene Krampusgruppe zu gründen. Wichtig ist für uns der Unterschied zwischen Krampussen und Perchten. Die Perchten gibt es erst zur Rauhnacht. Jährlich lassen wir uns von Sascha Pozewaunig aus Völkendorf neue Masken schnitzen. Heuer hat die Gruppe aber keine neuen Larven, wir haben ja noch die vom Vorjahr. Hausbesuche soll es im Dezember dennoch geben. Mir kommt vor, die Kinder haben mehr Angst vorm Nikolaus, als vorm Krampus.“
Arriacher Nockteufel: „Wie so viele Gruppen machen auch wir heuer keinen Umzug, weil wir die Kontrolle mit 2G nicht durchführen wollen beziehungsweise können. Mit 3G-Kontrollen hätten wir einen Lauf veranstaltet. Bis vor kurzem war die Motivation in der Gruppe noch zu spüren. Mit den jetzigen Verschärfungen ist diese jedoch wieder stark gesunken, man kann nur hoffen, dass sich die Situation endlich bessert. Es ist halt einfach sehr schade, dass heuer schon wieder keine Läufe veranstaltet werden können. Derzeit sind wir 25 Mitglieder. Hausbesuche sind zum Glück, Stand aktuell, möglich, da hier nur drei bis vier getestete beziehungsweise geimpfte Krampusse im Einsatz sind. Aktuelle Infos gerne auf unserer Facebook-Seite.“




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