Lärmschutz auf der B100 fehlt noch immer

- Ein Schild auf der B100, Höhe Vassacher Feld, verkündet den Bau einer Lärmschutzwand bis Mai 2018
- Foto: Kompan
- hochgeladen von Julia Astner
Tafel am Vassacher Feld verkündet Bau einer Lärmschutzwand bis Mai 2018. Zu sehen ist davon nichts.
VILLACH (aju/ak). Seit 2015 ist der Verkehrslärm für die Anrainer an der B100 auf Höhe des Vassacher Feldes unerträglich. Obwohl schon vor über einem Jahr eine Lärmschutzwand zugesichert wurde, steht nur ein Schild mit Aufschrift: "Hier wird für Sie gebaut. Von März bis Mai 2018". Zu sehen ist von dem, laut Schild, 125.000 Euro teuren Projekt aber nichts.
Lärmpegel stieg
Nach dem großen Unwetter vor drei Jahren mussten Bäume entlang der Straße entfernt werden. So erhöhte sich der Lärmpegel für die Anrainer. Von der Villacher Politik wurden anschließend drei Maßnahmen vom Land gefordert. Zum einen eine Tempo 50 Beschränkung, die Errichtung einer Lärmschutzwand auf der Nord- und Südseite im Bereich Spitzeckweg und ein Rückbau der 400 Meter langen Überholspur im Bereich Rennstein.
Im Juni wird gebaut
Geschehen ist seither nicht viel. Landesrat Martin Gruber, zuständig für den Straßenbau, verspricht nun, dass mit Juni 2018 die Lärmschutzwand entlang der Böschungskante Spitzeckweg, bei Kilometer 1,39 bis Kilometer 1,56, auf der linken Seite der B100 gebaut werden soll. "Ich nehme die Anrainerbeschwerden ernst, deshalb wird diese Maßnahme nun auch umgesetzt", sagt Gruber.
Keine Lärmverlagerung
Die Baumaßnahme wurde daher auch schon ausgeschrieben und das Vergabeverfahren eingeleitet. Von einer Verlagerung des Lärms durch eine Bebauung der linken Straßenseite gehen verschiedene lärmtechnische Prüfungen aber nicht aus. Der durchschnittliche Verkehr in diesem Bereich beträgt übrigens 13.475 Fahrzeuge innerhalb von 24 Stunden. "Ob zusätzlich zur Lärmschutzwand noch eine Tempo 50-Beschränkung eingeführt werden soll, würde allerdings in die Zuständigkeit des Magistrats Villach fallen", sagt Gruber.
Verzögerung
Warum aber die Tafel aufgestellt worden sei, könne man sich nicht erklären. "Da ich erst seit April 2018 für das Ressort Straßenbau zuständig bin, und die Tafel unseren Informationen zufolge schon im Dezember 2017 aufgestellt wurde, kann ich selbst nur Nachfragen zur Historie anstellen", sagt Gruber. Laut Auskunft des Straßenbauamtes Villach hätte es dringende Sanierungen einer Landesstraße gegeben, die vorgezogen worden seien.
Abwarten
Für Harald Sobe, zuständig für den Straßenbau in der Stadt Villach, müsse man nun erst einmal abwarten, ob die Lärmschutzwand Wirkung zeigt. Sollte diese Maßnahme alleine allerdings nicht reichen, will er weitere Schritte einleiten. "Mein Versprechen gilt, dass, sollte die Lärmschutzwand zu wenig sein, auch ein Tempolimit oder Ähnliches her muss", sagt Sobe. Zwar könne hier die Stadt ein Tempolimit beim Land anregen und begründen, verordnen müsse es aber das Land. Da es sich bei der B100 um eine Landesstraße handelt. "Natürlich können wir hier mit Gefahr im Verzug oder zu großer Lärmbelastung argumentieren, aber das letzte Wort hat das Land", erklärt Sobe.
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