Hotellerie
Lage eher mau statt wow

- Die Hotelbetreiber der Regionen hoffen auf kurzfristige Buchungen und einen guten Sommer.
- Foto: Brennseehof, Hotel City, Junge Wirtschaft, meinBezirk.at
- hochgeladen von Chantal Buschung
Die Hotellerie leidet: 2021 endete mit einer Stornierungswelle. 2022 beginnt mit zu geringer Auslastung.
VILLACH/VILLACH LAND. Schon in normalen Zeiten ist das Jännerloch eine große Herausforderung für die regionalen Hotel- und Gastronomiebetriebe. In Zeiten der Omikronwelle ist es fast ein unüberwindbares Hindernis. Insbesondere die Innenstadthotels kämpfen mit einem besorgniserregenden Nächtigungsrückgang. "Wir werden im Januar, Februar ohnehin nur gebucht, wenn die Hotels in den Skigebieten ausgelastet sind. Das sind sie momentan nicht. Daher ist die Buchungslage momentan alles andere als berauschend", seufzt Eva Maria Eder, Geschäftsführerin Hotel City Villach. Auch seien viele Mitarbeiter nach wie vor in Kurzarbeit.
Fehlende Frequenz
So auch im Innenstadthotel Palais26, den Mitarbeitern ginge es aber dennoch den Umständen entsprechend gut: "Das Hotel profitiert von den Geschäftsreisenden, die sich aber durch die Pandemie natürlich auch reduziert haben. Wir haben aber an unserem gastronomisches Konzept gearbeitet und sehen eine tolle Entwicklung. Das Frühstück und auch das À la Carte-Angebot werden von Einheimischen und Gästen gleichermaßen positiv aufgenommen", sagt Direktor Mario Gruber zuversichtlich. Dennoch gibt er zu: "Die Buchungslage ist bescheiden. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen einen Betriebsurlaub bis 13. Februar für das Restaurant zu machen." Die größte Herausforderung für die Innenstadthotels sei die fehlende Frequenz am Hauptplatz, meint Gruber.
Zeit für Umbau genutzt
Das Hotel und Restaurant Rocket Rooms in Velden hat die Pandemie sinnvoll für einen Umbau genutzt und gar neue Konzepte entwickelt: "Uns geht es gut, wir haben den Betriebsurlaub für Weiterentwicklung nutzen können. Wir haben zum Beispiel einige vegane Gerichte entwickelt, um dem urbanen Trend nachzukommen", so die Geschäftsführer Maria Lackner und Andreas Hofmayer. Doch auch sie müssen zugeben: "Die Buchungslage ist überschaubar. Die derzeitige Situation schürt nach wie vor Unsicherheit bei den Reisenden." Reservierungen würden getätigt, geändert und zum Schluss auch leider immer wieder storniert. Daher hoffen natürlich auch sie auf Normalität und einen "Sommer wie damals". "Aber unser Hauptaugenmerk liegt neben der Befriedigung der Gästeerwartung auf einem hochqualitativen Service, Nahbarkeit und Menschlichkeit", sagen die beiden Unternehmer.
Hoffnung stirbt zuletzt
Auch den Naturel Hotels geht es grundsätzlich gut. Die Buchungslage ist jedoch auch hier lau. "In der Wiener Ferienwoche, die ja mit Anfang Februar beginnt, wo wir normalerweise eine Auslastung von 70–80 Prozent haben (Nicht-Covid-Jahr), sind wir heuer nur bei 30 Prozent", mahnt Hotelchefin Hannah Widnig und ergänzt: "Was sich herauskristallisiert ist, dass die Faschingswoche, sprich die Winterferien der Bayern, wieder recht gut gebucht ist." Es geht also bergauf. Ähnlich beim Brennseehof in Feld am See: "Die Buchungslage war prinzipiell hervorragend, jedoch kamen über die letzten Wochen einige Stornos aus bekannten Gründen herein. Jetzt würde ich sie als ,ausbaufähig‘ bezeichnen, wobei positive Nachrichten wie die Aufhebung der Sperrstunde oder das Wegfallen der deutschen Einstufung als Risikogebiet uns auch kurzfristig noch einen Schub versetzen können", sagt Hotelbesitzer Erland Palle. In Zeiten wie diesen sei vor allem Ruhigbleiben angesagt, weil äußere Einflüsse mehr denn je eine Rolle spielen würden. "Wir hoffen natürlich auf weiterhin schönes Wetter und niedrige Temperaturen, was uns hier auch noch in die Karten spielen würde", sagt er weiter. Es ist also nach wie vor Geduld gefragt. Trotz der geringen Auslastungen bleiben die Hotelbetreiber positiv gestimmt und lassen sich längst nicht unterkriegen.
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