Auch in Villach Land
Mehr Geld für Villacher Elementarpädagogen

- Bürgermeister Günther Albel übergab unlängst den Schlüssel für den nagelneuen Kindergarten im Technologiepark (tpv).
- Foto: Bernhard Knaus
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Villachs Kindergartenpersonal bekommt mehr Geld. Damit will man mehr Menschen für diese wichtigen Jobs begeistern. Unsere Landgemeinden sind gut aufgestellt. Gemeindebund kritisiert Hilfspakete.
VILLACH, VILLACH LAND. Die Stadt Villach packt das in ganz Österreich schwelende Problem fehlender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindergärten beim Schopf und präsentiert ein gemeinsam geschnürtes Aufwertungspaket für das Kindergartenpersonal. Im Rahmen eines mehrmonatigen Teamdialogs der Bildungsabteilung wurden Verbesserungsvorschläge gemeinsam mit den Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen und der Personalvertretung erarbeitet. Die wichtigsten Neuerungen: Die Gehälter werden dem Landesschema angepasst und noch um zwei bis drei Prozent überzahlt. Vordienstzeiten aus fachlich einschlägigen Betrieben werden künftig angerechnet. Dienst- und Verwendungszulagen fetten das Gehalt zusätzlich auf.
"Attraktiver Arbeitgeber"
"Wir werden mit diesen Aufwertungen und den bereits bestehenden Begünstigungen – regelmäßige Fortbildungsmöglichkeiten, Bildungsurlaub, pädagogische Tagungen, sechs Urlaubswochen, Homeoffice zur Vorbereitung, Betriebstageseltern und mehr – als Stadt für die Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen ein sehr attraktiver Arbeitgeber", sagt Personalreferent Bürgermeister Günther Albel (SPÖ): "Wir hoffen, mit diesem Schritt zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, die wir dringend benötigen." Nach dem Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz des Landes werden die Gruppenzahlen laufend kleiner, zusätzliches Kindergartenpersonal muss her. Diesen Schritt lässt sich die Stadt einiges kosten, der Umstieg ins neue Schema wird den Personalaufwand 2025 um 1,2 Millionen erhöhen.

- "Für das Kindergartenpersonal ist unsere Stadt ein attraktiver Arbeitgeber" - Bürgermeister Günther Albel
- Foto: Theresa Pewal
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Kolleg und generelle Reform
Bereits im September ist auf Forderung Stadt der erste Lehrgang des zweijährigen Kollegs für Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen in Villach gestartet – MeinBezirk hat berichtet. Die Stadt Villach arbeitet übrigens derzeit an einer generellen Besoldungsreform und evaluiert im Zuge dessen die Gehälter sämtlicher Berufsgruppen im Haus. Mit einer Umsetzung ist im Jahr 2025 zu rechnen.
"Wir haben die Caritas"
In Afritz am See wurde der Kindergarten schon vor einiger Zeit an die Caritas ausgelagert. "Dabei sind die Gehälter der Elementarpädagoginnen und -pädagogen an das Lohnschema des Landes Kärnten angepasst", verrät Bürgermeister Maximilian Linder (FPÖ), dessen Gemeinde den Abgang bezahlt: "Ein enormer Betrag, den wir aber gerne für die Ausbildung unserer Kleinsten zur Verfügung stellen!" Mit Elementarpädagoginnen und -pädagogen ist Afritz gut versorgt. Linder: "Natürlich gibt es immer wieder Krankenstände und andere Ausfälle. Aber grundsätzlich dürfen wir uns über ein Team freuen, das hervorragend arbeitet und mit Freude, Engagement und jeder Menge Elan für die Kleinen bei der Sache ist."

- "In Afritz am See gibt es auf diesem Gebiet zum Glück keine Engpässe" - Bürgermeister Maximilian Linder
- Foto: Gemeinde Afritz
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"Gutes Umfeld ist wichtig"
Ähnlich sieht die Situation in Finkenstein am Faaker See aus. "Wir sind sehr gut aufgestellt. Alle Stellen sind besetzt – auch jene unserer Springerin", betont Bürgermeister Christian Poglitsch (ÖVP), der sein Team aus Pädagoginnen und Pädagogen ebenfalls lobt: "Am Ende des Tages geht es nicht nur um das Thema Gehalt. Auch das Umfeld, die Führung und die gesamte Personalsituation müssen stimmig sein. Wenn die Arbeitsatmosphäre nicht optimal auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche angepasst ist, nützt das beste Gehalt nichts!" Was die Stadt Villach gerade gemacht hat, wurde auch in Finkenstein bereits realisiert. Poglitsch: "Unsere Kindergärtnerinnen und Kindergärtner sind alle im oberen Gehaltssegment unterwegs."

- "Wir bekommen Hilfspakete, die genau betrachtet keine Hilfe sind" - Bürgermeister Christian Poglitsch, 2. Präsident vom Gemeindebund Kärnten
- Foto: Gemeinde Finkenstein
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"Hilfe, die keine ist"
Als zweiter Präsident vom Kärntner Gemeindebund sieht Poglitsch als Vertreter aller Gemeinden im Kärntnerland einige grundsätzliche Probleme. "Wir alle müssen schauen, dass wir uns das alles überhaupt leisten können. Die Gruppen werden immer kleiner, mehr Personal und neue Räumlichkeiten werden benötigt. Die Gemeinden bekommen zwar diverse Hilfspakete, die aber eigentlich keine sind", kritisiert Poglitsch, der auch erklärt, warum das so ist: "Die Erhöhungen der Umlagen werden reduziert, aber wir haben keine einzige Umlage weniger zu bezahlen. In Bezug auf die Liquidität hilft uns die aktuelle Hilfe aktuell recht wenig. Alle Gemeinden stehen mit dem Rücken zur Wand. Das muss einmal mehr gesagt werden!"




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