Kärntner Flugschule
Mitten durch die Wolkendecke
Die Kärntner Flugschule in Annenheim feiert heuer 25 Jahre unfallfrei. Unter den Schülern sind auch die jüngsten Flugschüler Österreichs.
ANNENHEIM. Auf dem Weg zum Absprung fällt derzeit wohl ein Wort ins Gewicht, es ist angenehm. Angenehm kühl, am Gipfel der Gerlitzen.
Ab zum Sprung
Bis dorthin hat man etwas Zeit, Anna kennenzulernen, die Fluglehrerin arbeitet den Sommer über in der Kärntner Flugschule, im Winter organisiert sie Flugreisen. Nach Nepal oder Südamerika, "zu den bekannten Spots eben", wie sie erzählt. Auch die Gerlitzen sei so einer. Die Bedingungen seien optimal, der Ausblick fast einzigartig. Nach Annenheim kam Anna zufällig, die Ausbildung machte sie in Garmisch, davor war Leipzig ihr Zuhause. Inzwischen ist sie eine (fast) waschechte Kärntnerin, die Seen in der Umgebung kennt sie, den Dobratsch, eine Landschaft, die sie täglich aus der Vogelperspektive genießen kann.
Seit 25 Jahren
Noch besser kennt diese Maggie Grabner. Sie gründete die Kärntner Flugschule vor 25 Jahren. "25 Jahre, in denen kein Unfall passierte", ergänzt sie.
Maggie, einst die jüngste Fluglehrerin in Österreich, hätte damals "einfach nicht anders gekonnt". "Ich musste andere das Fliegen lehren", erzählt die Sportpsychologin. Die Schule wäre neuartig gewesen, "etwas Vergleichbares gab es nicht", erinnert sich Maggie. Sie hätte viel Unterstützung, auch seitens der Gemeinde, bekommen. Inzwischen verpachtet die Villacherin den Tandemflug, nicht die Flugschule. "Ich will mich völlig darauf konzentrieren können", sagt sie. Sicherheit sei ihr oberstes Credo.
Eine Kunst für jeden
Gefährlich sei das Paragleiterfliegen per se nicht. Zumindest bei guten Bedingungen, weiß sie. Wird es windig, oder ändert sich das Wetter, heißt es Vorsicht walten zu lassen. "In der Selbstüberschätzung ist wohl die größte Gefahr", sagt Maggie.
Sie selbst fliege mit ihren Schülern etwa zehn Mal im Jahr von der Gerlitzen, wenn "alles passt". Ansonsten wird vom 500er aus gesprungen, die Anfahrt erfolgt mit dem Shuttle.
Früh übt sich
Unter ihren Schülern ist auch Tochter Gina, im Mai 14 Jahre jung geworden, derzeit wohl Österreichs jüngste Flugschülerin. Den Schein wird frühestens ab 15 ausgehändigt, zum Fluglehrer schafft man es mit 18 Jahren (früher 21). Auch der ältere Bruder "fliegt", erzählt sie, doch habe Gina diesen in puncto Flüge bereits "überholt". Man wetteifere ein wenig, das gehöre "halt dazu".
Mit schwindelerregenden Höhen wachsen alle drei Kinder Maggies auf, Gina könne sich noch an ihren ersten Flug mit der Mama erinnern. Damals, erzählt sie, noch im Kleinkindalter. Es ist eben eine Passion, weiß Maggie, und es mache sie stolz nach 25 Jahren heute ihre eigenen Kinder unterrichten zu dürfen.
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