Brauchtümer zu Silvester
Neujahr 2020, traditionell und ökologisch

Gelebtes Brauchtum und sammeln für einen guten Zweck. Sternsinger in Augsdorf, Velden | Foto: meinbezirk_michael_müller
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  • Gelebtes Brauchtum und sammeln für einen guten Zweck. Sternsinger in Augsdorf, Velden
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Uraltes Brauchtum, gepaart mit viel Fröhlichkeit bis hin zum Dreikönigstag prägt die Zeit des Jahreswechsels. Heuer kommen auch ökologische Aspekte dazu.

VILLACH (pum). Dass man den letzten Abend im Jahr Silvester nennt, geht auf das Jahr 1582 zurück. Damals verlegte die Gregorianische Kalenderreform den letzten Tag des Jahres vom 24. Dezember auf den 31. Dezember, den Todestag des Papstes Silvester am31. Dezember 335.
Das Jahresende feierten bereits die Römer, damals verschoben sie das Jahresende von 1. März auf den 1. Januar. Die „Feuer-Feste“ am Jahresende wiederum, haben alte germanische Wurzeln.

Guten Rutsch

Das „Rutschen“ stammt ursprünglich vom Jiddischen „Rosch“ ab, was „Anfang“ bedeutet. Das beim Trinken oft ausgesprochene „Prosit Neujahr“ bedeutet Ähnliches und kommt aus dem Lateinischen.

Räuchern im Bezirk

Vor allen Dingen in Villach Land wird das Räuchern noch hochgehalten. Mit einem irdenen Topf, einer Glutpfanne oder einem „Rachhöfn“, auf dessen Kohlen Wacholderzweige, Waldweihrauch, Speik und Zweige vom zu Ostern geweihten Palmbusch glimmen wird geräuchert. Die Familie begeht sämtliche Räume. Während des Räucherns wird laut gebetet.

Silvestermenü

Raclette und Fondue sind derzeit die Gaumen – Favoriten im Lande. Zünftiger geht es wohl beim traditionellen Sauschädelschmaus zu. Hier gilt es vor allen Dingen zu beachten, dass die Devise „mit dem Rüssel voraus ins Neue Jahr“ als rustikaler Glückwunsch zu verstehen ist.

C+M+B?

Die ersten Sternsinger zogen im 16. Jahrhundert von Tür zu Tür. Begleitet von ihrem Lehrer klopften die Schulkinder an die Türen von Häusern, um den darin lebenden Menschen die Geschichte von Jesus Christus vorzusingen. Im Anschluss daran wurde das Haus mit einem an die Tür gemalten Kreuz gesegnet. Zum Dank erhielten die Kinder kleine Belohnungen in Form von Nüssen und Äpfeln.
Die drei Buchstaben „C+M+B“ am Türstock bedeuten eigentlich für das lateinische „Christus mansionem benedicat“, („Christus segne dieses Haus“). Aber es liegt nahe, diese Buchstaben mit den Anfangsbuchstaben der drei Königsnamen Caspar, Melchior und Balthasar in Verbindung zu bringen. Wie dem auch sei, der besonderen Buchstaben- und Zahlenkombination wird nachgesagt, eine gewisse Schutzwirkung zu besitzen und das Böse von den entsprechenden Häusern fernzuhalten.

Tradition vs Ökologie

Ursprünglich ging es beim Feuerwerk weniger um das Farbenspiel, als um den Lärm. Dieser sollte – und soll es wohl auch noch heute – die „bösen Geister“ vertreiben und die Vorfreude auf das neue Jahr ausdrücken. Nun bleibt das himmlische Farbenspiel in Villach Stadt, unter anderem verzichtet man aus Umweltgründen auf das Spektakel. Statt dessen wird Walzergetanzt.
Bleigießen jedoch gehört seit vorletztem Jahr der Vergangenheit an. Laut EU-Chemikalienverordnung ist der Vertrieb von bleihaltigen Bleigieß-Sets verboten. Stattdessen gibt es die Zeremonie mit Wachs. 

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Schon gewusst?

In Italien, Mexiko und Chile soll man über den Jahreswechsel rote Unterwäsche tragen, um im neuen Jahr Glück zu haben. Es ist üblich, Freunden oder Familienmitgliedern Unterwäsche in dieser Farbe zu schenken. In Argentinien hingegen setzt man auf die Farbe Pink.

In Spanien, Portugal und Argentinien wird zu jedem Glockenschlag um Mitternacht eine Weintraube gegessen. Währenddessen darf man sich auch etwas wünschen.

In Dänemark greift man sich kurz vor Mitternacht schnell einen Stuhl oder Sessel, steigt hinauf und springt um Punkt 00.00 Uhr herab. Auch das soll Glück bringen.

In Italien und Russland sollte man Linsen essen, um Glück im neuen Jahr zu haben. In Tschechien heißt es, dass Linsen für Reichtum sorgen. Bei Fleisch ist Vorsicht geboten: Angeblich “fliegt das Glück davon”, wenn man am 31. Dezember Geflügel isst.

In Mexiko heißt es, dass es für Reichtum sorgt, sich die Hände mit Zucker oder Champagner “zu waschen”.

In Russland ist Geschick gefragt: Während der letzten Glockenschläge des alten Jahres greift man sich einen Stift und schreibt einen Wunsch auf ein Blatt Papier. Dann zündet man das Papier an und streut sich die Asche in den Champagner. Wird das Glas bis Mitternacht geleert, erfüllt sich der Wunsch.

In Griechenland backt man vor Silvester ein Brot, in dessen Teig Münzen gegeben werden. Gemeinsam isst man das Brot am letzten Tag des Jahres. Wer auf eine Münze beißt, darf diese nicht nur behalten, sondern hat im neuen Jahr auch einen Glücksbringer.

In China
wird das Neujahrfest erst am Tag des ersten Vollmonds nach dem 21. Januar gefeiert. Um diese Feier vorzubereiten, werden alle Häuser gründlich geputzt und ausgelüftet, um die bösen Geister zu vertreiben. Außerdem werden Bettwäsche, Gardinen und Handtücher komplett ausgewechselt und das Haus mit roten Papierstreifen dekoriert.

Hierzulande soll man in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Jänner in der Wohnung keine Wäsche aufhängen. Man sagt, dass in dieser Nacht die Seelen der Verstorbenen durch die Räume schweben und sich diese sonst dort verfangen könnten, was für den Träger der Wäsche Unglück bringen würde.

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